Donald Trump schreibt Geschichte: Als erster amtierender US-Präsident hat er nordkoreanischen Boden betreten. Kim Jong-Un gab er die Hand.
Donald Trump besucht Südkorea
US-Präsident Donald Trump (l) und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un geben sich im Grenzdorf Panmunjom in der entmilitarisierten Zone (DMZ) die Hand. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump hat als erster US-Präsident Nordkorea besucht.
  • Er schüttelte dabei Kim Jong-Un an der Demarkationslinie die Hand.
  • Kim sagte, er hätte den Schritt nicht erwartet.

Historischer Schritt: US-Präsident Donald Trump hat sich am Sonntag an der innerkoreanischen Grenzlinie mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un getroffen. Als erster amtierender US-Präsident betritt der damit nordkoreanischer Boden. Direkt an der Demarkationslinie schüttelten sich beide die Hände und überschritt dabei die innerkoreanische Grenze.

Donald Trump wolle ihn «jetzt gleich ins Weisse Haus einladen», sagte Trump bei seinem Besuch.

Trump hatte das Treffen angeblich in einer spontanen Einladung erst am Vortag via Twitter initiiert. In der Folge gab es eine hektische Last-Minute-Diplomatie, die offenbar zur Akzeptierung der Einladung seitens Nordkorea geführt hat.

Donald Trump: «Lasst uns treffen»

«Gestern habe ich mir so gedacht: Hey, wir sind hier, lasst uns treffen», sagte Trump. Dann habe er seine Twitter-Nachricht herausgegeben. «Nur Händeschütteln und Hallo sagen», sagt Trump.

«Wir gehen zur entmilitarisierten Zone und wir werden uns mit dem Vorsitzenden Kim treffen», sagte Trump zuvor in einer gemeinsamen Stellungnahme. Vor dem Ausflug an die demilitarisierte Zone (DMZ) beriet sich Trump zunächst mit Moon über das weitere Vorgehen im Streit über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm.

Donald Trump betonte mehrmals sein gutes persönliches Verhältnis zu Kim, dem er bereits zweimal bei Gipfeltreffen in Singapur und Hanoi begegnet war.

Kim Jong-un
Kim Jong Un und Moon Jae-in ticken derzeit öfters wieder gleich: Nord- und Südkorea sind wieder in der gleichen Zeitzone (Archivbild). - Keystone

«Ein bedeutender Meilenstein»

Moon, der Trump an die DMZ begleiten wollte, begrüsste die Pläne für ein kurzes Treffen mit Kim als Ereignis von hoher Symbolkraft. Ein Treffen zwischen Trump und Kim wäre ein «bedeutender Meilenstein», sagte Moon zum Auftakt seiner Gespräche mit Trump. Er könne fühlen, «dass die Blume des Friedens auf der koreanischen Halbinsel» blühe.

Die entmilitarisierte Zone (DMZ) trennt Süd- und Nordkorea seit ihrem Bruderkrieg (1950-53) auf vier Kilometern Breite und etwa 250 Kilometern Länge.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump bei einer Rede am G20-Gipfel. - Keystone

Vollkommen überprüfbare nukleare Abrüstung

Trump und Moon wollten Angaben des Weissen Hauses zufolge ihre Anstrengungen fortsetzen, eine vollkommen überprüfbare atomare Abrüstung Nordkoreas zu erreichen. Ausserdem sollen die Beziehungen zwischen den USA und Südkorea gestärkt werden.

Seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim Jong Un im Februar in Vietnam gibt es keine Fortschritte im Atomstreit mit Nordkorea. Beide Seiten konnten in der zentralen Frage der atomaren Abrüstung Pjöngjangs und Gegenleistungen der USA keine Einigung erzielen. Von ihrem ersten Gipfel in Singapur im Jahr 2018 waren hoffnungsvolle Signale ausgegangen.

Kim hatte seine Bereitschaft zu einer «kompletten Denuklearisierung» bekräftigt. Doch gibt es bisher keine konkreten Zusagen, bis wann die kommunistische Führung in Pjöngjang ihr Atomwaffenarsenal abrüsten will.

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