SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat den angedrohten erneuten Bahnstreik in der Corona-Pandemie kritisiert.
Auswirkungen des jüngsten Bahnstreiks in Frankfurt am Main
Auswirkungen des jüngsten Bahnstreiks in Frankfurt am Main - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • SPD-Gesundheitsexperte befürchtet Weiterverbreitung in überfüllten Zügen.

«Der Streik der Lokführer wird zu mehr Corona-Infektionen führen», sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. Überfüllte Züge würden erheblich zur Weiterverbreitung der Delta-Variante beitragen. Ein Tarifstreit «in dieser Form auf dem Rücken der gesunden Bevölkerung ist ziemlich rücksichtslos», kritisierte Lauterbach.

Der SPD-Politiker betonte mit Blick auf die jüngste Streikandrohung der Lokführergewerkschaft GDL, er bedauere, dass zu diesem Zeitpunkt der Pandemie und auf diese Art gestreikt werde. «Es hätte Wege geben, andere Bereiche oder Abteilungen der Bahn wirksam zu bestreiken und gleichzeitig das Gesundheitsrisiko gering zu halten. Aber das war offenbar von vornherein nicht geplant», bemängelte Lauterbach. Es gehe der Gewerkschaft offenbar auch «um möglichst viel Aussenwirkung».

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hatte der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, zuletzt einen längeren Streik als vergangene Woche angekündigt. Arbeitsniederlegungen am Wochenende könne er dabei «nicht ausschliessen», sagte er der «Süddeutschen Zeitung». Die Bahn forderte die Gewerkschaft abermals zu Verhandlungen auf; die GDL dringt auf ein verbessertes Angebot des Konzerns.

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