Ski-Schnee fehlt: «Sonnenhungrige» Schweizer gehen lieber spazieren
Trotz des Schneemangels zieht es zahlreiche Gäste in die Berge – ob als Fussgänger oder als Skifahrer. Die Skigebiete zeigen sich zufrieden.

Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit liegt schweizweit – auch in höheren Lagen – wenig Schnee.
- Die Skipisten sind dank technischer Beschneiung trotzdem geöffnet.
- Aufgrund des Schneemangels sind jedoch mehr Fussgänger als Wintersportler unterwegs.
Lange Warteschlangen vor den Sesselliften, volle Skipisten und gut besuchte Berghütten: So präsentieren sich die Skigebiete während den Festtagen normalerweise. In diesem Jahr jedoch macht der Schneemangel vielen Orten einen Strich durch die Rechnung.
Ski- und Snowboardfahren ist vielerorts nur dank künstlicher Beschneiung möglich.
Immerhin: In den höheren Lagen zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Wer einen Ausflug in die Berge unternimmt, wird vielerorts mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel belohnt.
Normalerweise sind 90 Prozent Wintersportler
So auch in Wildhaus SG. Auf Anfrage von Nau.ch erklärt Urs Gantenbein, Geschäftsführer der Bergbahnen Wildhaus: «Viele Sonnenhungrige sind vor Ort und geniessen das wunderbare Wetter.»
Aufgrund des fehlenden Schnees sei der Anteil der Wintersportlerinnen und Wintersportler jedoch deutlich geringer als üblich. «Aktuell besteht das Publikum etwa zur Hälfte aus Skifahrern und zur Hälfte aus Fussgängern», so Gantenbein.
Normalerweise liege der Anteil der Wintersportgäste zu dieser Zeit bei rund 90 Prozent. Skifahren ist in Wildhaus dennoch möglich: «Dank der technischen Beschneiung sind die beiden Hauptpisten geöffnet», freut sich der Geschäftsführer.
Skigebiete zeigen sich zufrieden
In der Zentralschweizer Skiregion Andermatt+Sedrun+Disentis zeigt man sich mit dem Gästeaufkommen über die Weihnachtstage bislang zufrieden. Gegenüber Nau.ch sagt Marketing-Leiter Raphael Medici: «Es entspricht unseren Erwartungen, wir sind zufrieden.»
Der 25. Dezember gelte traditionell noch als Anreisetag, bevor der grosse Ansturm am 26. Dezember einsetze.
«Wir haben sehr viele Pisten und Anlagen geöffnet und sind bereit», so Medici. Trotz Schneemangels sei beispielsweise auch die Talabfahrt nach Andermatt offen.
Bei den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg im Berner Oberland tönt es ähnlich. Marketing-Leiter Simon Schmid sagt zu Nau.ch: «Das Gästeaufkommen hat sich an Weihnachten wie erwartet in Grenzen gehalten.»

Sie seien jedoch sehr zufrieden und die Erwartungen seien erfüllt worden. «Die Gäste haben den sonnigen Tag über dem Nebelmeer genossen», so Schmid.
Geschlossene Anlagen wegen Wind
Auch in der Jungfrau Ski Region tönt es ähnlich: «Der Gästemix am heutigen Weihnachtstag war ähnlich gross, wie an anderen Weihnachtstagen in den Vorjahren.»
Aufgrund von Sturmwinden von bis zu 100 km/h in Teilen des Skigebietes konnten einzelne Bahnen und Pisten nicht geöffnet werden.
Die Berner Oberländer Skiregion zeigt sich erfreut: «Wir sind mit dem Gästeaufkommen über die bisherigen Feiertage sehr zufrieden», sagt Sprecherin Kathrin Naegeli.
Dank gut ausgebauter Beschneiung, moderner Pistenbearbeitung und der legendären Weltcuppiste am Lauberhorn stimme das Angebot für die Gäste.
Im Bündner Gebiet Arosa Lenzerheide ist man ebenfalls zufrieden. Reto Aeschbacher, CEO der Lenzerheide Bergbahnen, freut sich: «Das Gebiet ist sehr gut besucht und die Buchungen in der Destination sind erfreulich.»
Das gute Wetter habe bestimmt zusätzlich geholfen.

Weiter sagt Aeschbacher: «Die Pisten sind gut, jedoch sind wir froh über die kälteren Temperaturen, die für die Beschneiung notwendig sind. Wir hoffen auf zusätzlichen Naturschnee.»
Keine überfüllten Pisten
Auch in der Destination Gstaad sind zahlreiche Skipisten geöffnet. Wie eine Nau.ch-Leserin berichtet, sei der Besucherandrang an Weihnachten jedoch noch überschaubar.
«Auf den Kunstschnee-Pisten wirkt es gar nicht überfüllt», sagt die Bernerin.
Ähnlich wie in Wildhaus seien jedoch viele Fussgänger unterwegs: «Im Dorf hat es sehr viele Gäste», meint sie.


















