Wegen schweren gewerbsmässigen Betrugs müssen sich acht Führungspersonen von EXW Wallet vor Gericht verantworten. Der Prozess wird wohl Monate laufen.
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Acht Führungspersonen der Plattform für die Kryptowährung EXW stehen vor Gericht. (Symboldbild) - pixabay /sergeitokmakov
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Erschaffer der Kryptowährung EXW stehen wegen Betrugs vor Gericht.
  • Sie sollen Gelder über 13 Millionen Franken gewaschen und veruntreut haben.
  • Die Investoren wurden mit aufwendig inszenierten Events geködert.

Die Plattform EXW Wallet warb jahrelang Investoren aus der Schweiz, Österreich und Deutschland mit verlockenden Renditeversprechen für ihre Kryptowährung an. Nun stehen acht Führungskräfte der Kryptowährungsplattform EXW Wallet in Österreich vor dem Landesgericht. Ihnen wird vorgeworfen, Tausende von Investoren um Millionen betrogen zu haben.

Rund 40'000 Personen sollen die Drahtzieher um insgesamt mehr als 13 Millionen Franken betrogen haben. So lautet der Vorwurf der Zentralen Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption in Wien.

Zwei der Hauptangeklagten wurden bereits im Dezember und im Frühsommer festgenommen. Der Prozess wird voraussichtlich mehrere Monate dauern und etwa 150 Zeugen werden erwartet.

Firmengelder über Scheinfirmen gewaschen

Die Anklagepunkte sind schwer: Geldwäsche, gewerbsmässiger Betrug, Betrieb eines Pyramidenspiels (Schneeballsystem) und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Bis zum rechtskräftigen Urteil gilt jedoch die Unschuldsvermutung für die Angeklagten.

Die Anklageschrift enthüllt auf 300 Seiten, wie die Führungskräfte Scheinfirmen gründeten, um die von Investoren eingezahlten Gelder zu verschleiern. Laut «beobachter.ch» sollen die Angeklagten Firmengelder abgezweigt haben, um sie «sich selbst zuzuwenden».

Investition Kryptowährung: Mit aufwendigen Events gelockt

Um neue Investoren anzulocken, organisierten die Verantwortlichen laut Anklageschrift luxuriöse Live-Events und Galadiners in mehreren Ländern. In der Schweiz warb EXW eindringlich in sozialen Medien für ihre Onlineveranstaltungen (Zoom-Meetings). Dabei wurden potentielle Investoren zum Kauf der Kryptowährung gedrängt. In Youtube-Videos wurde gar eine «Krypto-Revolution» versprochen.

Bei dem Hauptangeklagten handelt es sich um einen 26-Jährigen aus Klagenfurt. Weiterhin angeklagt sind vier Kärntner zwischen 25 und 48 Jahren. Ebenfalls ein 31-jähriger und ein 26-jähriger Tiroler sowie ein 28-jähriger Kroate. Für drei weitere Hintermänner sei ein separater Prozess zu einem späteren Zeitpunkt geplant.

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