Kellnerinnen und Barkeeper in Frankreich bekommen künftig mehr Geld: Präsident Emmanuel Macron persönlich kündigte am Montag beim Besuch einer Gastronomiemesse in Lyon an, dass die Steuer auf per Karte gezahltem Trinkgeld künftig wegfällt.
Kellnerin in Belle-Ile-en-Mer im Mai 2021
Kellnerin in Belle-Ile-en-Mer im Mai 2021 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Regierung will damit auch Kaufkraft stärken und Nachwuchsmangel reduzieren.
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Das stärke die Kaufkraft des im Gastgewerbe Beschäftigten, sagte der Präsident.

In Frankreich ist das Trinkgeld (pourboire) mit 15 Prozent in der Rechnung im Restaurant enthalten. Bei der Kartenzahlung wird der Betrag versteuert - beim Kellner oder der Kellnerin kommt das Geld oft gar nicht an.

Nach der Corona-Krise zahlten die Bürgerinnen und Bürger des Landes immer seltener bar, begründete Macron den Schritt. Bei der Bezahlung mit der carte bleue (EC-Karte) würden «in wenigen Monaten» für Arbeitgeber in der Gastronomie die Gebühren fallen und für Arbeitnehmer die Steuern. Damit wolle die Regierung die Branche auch attraktiver für den Nachwuchs machen.

In Frankreich arbeiten rund 1,2 Millionen Menschen in der Gastronomie; laut Macron fehlen derzeit 110.000 Beschäftigte, nach Angaben des Arbeitgeberverbands der Branche sind es sogar 150.000 bis 180.000.

In Deutschland ist das Trinkgeld in den allermeisten Fällen steuerfrei. Kriterium ist hierzulande, dass es «von Dritten freiwillig» gezahlt wird. Wird es von vornherein auf die Rechnung aufgeschlagen oder ist ein verkappter Lohnzuschuss, muss der Arbeitgeber es versteuern.

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