US-Wirtschaft

Zölle könnten US-Wirtschaft langfristig schwächen

Lena Goldmann
Lena Goldmann

USA,

Die Trump-Zölle setzen die US-Wirtschaft langfristig hart unter Druck. Experten warnen, dass steigende Kosten und Jobverluste drohen.

donald trump zölle
Donald Trump will durch die Zölle mehr Einnahmen generieren - aber eine Studie von Yale berechten, dass sie insgesamt zu einem negativen Ergebnis führt. - keystone

Mit den Zöllen will US-Präsident Donald Trump die Staatskasse aufbessern – doch langfristig könnten die Zölle das Gegenteil bewirken. Denn neben dem schlechteren Verhältnis zu anderen Staaten zeigen Berechnungen, dass die Wirtschaft jetzt schon negativ reagieren könnte.

Die US-Regierung hat die durchschnittlichen Zölle auf einen Höchststand seit 1933 gehoben. Laut dem «Budget Lab» der Yale University belaufen sich die effektiven Zölle derzeit auf rund 18,6 Prozent.

Die Preise steigen im Direktvergleich zum Vorjahr dadurch kurzzeitig um 1,8 Prozent. Konsumenten müssen mit einem durchschnittlichen Einkommensverlust von 2400 Dollar (1836 Franken) pro Haushalt leben, wie «Budget Lab Yale» berichtet.

US-Bevölkerung zahlt Zölle

Auch der US-Arbeitsmarkt reagiert bereits spürbar. Die Arbeitslosenquote droht noch im Verlauf von 2025 um 0,3 Prozentpunkte zu steigen, bis Ende 2026 um 0,7 Prozent.

Aufgrund des entstandenen Schadens schrumpft die Gesamtwirtschaft der USA langfristig um etwa 0,4 Prozent. Das stellt eine jährliche Einbusse von 125 Milliarden Dollar dar.

Industrieexporte
Die US-Bevölkerung zahlt die Importzölle. - dpa

Ökonominnen des Conference Board sind sich einig: Der Zollkonflikt belastet die Volkswirtschaft massiv. Inflations- und Rezessionsängste steigen.

Denn, wie die «NZZ» schreibt, seien Zölle in erster Linie eine Steuer, die die Konsumenten im importierenden Land zahlen müssen. Die Zollsätze erhöhen langfristig Preise und könnten die Inflation in den USA nach oben steigen lassen.

Preissteigerung kurzfristig spürbar – aber bleibt langfristig erhalten

Schon die erste Runde der Zölle hatte massive Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. So kletterte die Inflation im vergangenen März von 5,2 auf sechs Prozent.

Besonders betroffen waren alltägliche Produkte wie Eier, die in Städten teilweise zehn Dollar kosten, wie die «Krone» schreibt.

Bist du von den neuen US-Zöllen direkt betroffen?

Die erhöhten Importzölle führten beispielsweise zu spürbaren Preissteigerungen bei Schuhen und Bekleidung. Verbraucher müssen im Schnitt 39 Prozent mehr für Schuhe und 37 Prozent mehr für Kleidung bezahlen, so «Budget Lab Yale».

Diese Preissteigerung ist nur kurzfristig so hoch, hält aber auch über lange Zeit an: Die Erhöhungen werden bei 19 und 18 Prozent bleiben.

Verlierer & Gewinner

Experten betonen, dass zwar einzelne Sektoren wie das verarbeitende Gewerbe leicht profitieren. Diese Gewinne werden allerdings durch Verluste in anderen Bereichen wie Bau und Landwirtschaft wettgemacht.

Langfristig zwingt der Zollkurs die US-Industrie dazu, an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, wie die «NZZ» berichtet.

Experten warnen, dass Trump mit den Zöllen die US-Wirtschaft am Ende schrumpfen lässt. - keystone

Exportverluste durch die Gegenmassnahmen anderer Länder belasten die US-Wirtschaft zusätzlich. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) könnten die Exporte im ersten Jahr um bis zu 15 Prozent einbrechen.

Das entspricht einer Lücke von etwa 300 Milliarden Euro (283 Milliarden Franken), wie das «IAB» betont.

Unterm Strich ein negatives Ergebnis?

Zwar sind die Einnahmen aus Zöllen stark gestiegen. Die US-Regierung hat im Juni 2025 rund 28 Milliarden Dollar allein durch Zolleinnahmen verbucht, wie die «BBC» berichtet.

Doch das zusätzliche Geld reicht nicht aus, um die volkswirtschaftlichen Verluste auszugleichen. Das «Budget Lab Yale» erwartet, dass unter dem Strich ein negatives Steuerergebnis bleibt.

Kommentare

User #744 (nicht angemeldet)

So würde es uns mit der Isolationspolitik der $VP auch ergehen.

User #4642 (nicht angemeldet)

Oma und Opa: Deutsche aus der Pfalz. Opa wanderte als Coiffeur in die USA aus und etablierte sich als Eigner von Etablissements in der Nähe der Erzsucher. Papa machte Gewinne als er das Budget der öffentlichen Hand für Neubauten nach dem 2. WK nicht voll ausschöpfte. Mama stammte aus dem armen Tong auf Lewis and Harris, Schottland. DT ist 50 % Deutscher und 50% Schotte.

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