Chinas Plan, die Abhängigkeit vom Rest der Welt zu verringern bereitet europäischen Unternehmen sorgen. Kurzfristig blieben die Aussichten aber positiv.
Flaggen von China und der EU
Flaggen von China und der EU - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Europäische Firmen in China fürchten eine Wende des Landes nach innen.
  • So gebe es Anzeichen, dass China einen hohen Grad an Autarkie erreichen wolle.

Europäische Unternehmen sehen den neuen Wirtschaftskurs der chinesischen Führung mit grosser Sorge. «Auf den ersten Blick scheint im Reich der Mitte zwar alles in Ordnung zu sein.» Dies sagte der Präsident der EU-Handelskammer in China, Jörg Wuttke, am Donnerstag in Peking.

So hätten viele Unternehmen im vergangenen Jahr wieder Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinn erzielt, was sich in naher Zukunft auch nicht ändern dürfte. Auch kurzfristig blieben die Aussichten für europäische Unternehmen, die in China tätig sind, insgesamt positiv. Es gebe jedoch besorgniserregende Anzeichen dafür, dass sich China zunehmend nach innen wende.

China will unabhängiger werden

«Diese Tendenz lässt erhebliche Zweifel am künftigen Wachstumspfad des Landes aufkommen», sagte Wuttke bei der Vorlage des jährlichen Positionspapiers der EU-Handelskammer. Diese verwies auf den im März auf dem Pekinger Volkskongress verabschiedeten neuen Fünfjahresplan, der als Kurs klar vorgebe, die Abhängigkeit vom Rest der Welt zu verringern und einen hohen Grad an Autarkie zu erreichen.

china volkskongress
Chinesische Delegierte in der Grossen Halle des Volkes im Jahr 2019. - AFP/Archiv

Dabei werde China voraussichtlich die Rolle, die ausländische Unternehmen derzeit in seiner Wirtschaft spielen, weiter reduzieren - insbesondere in den Hochtechnologiesektoren. «Grosse Sorgen bereitet den Mitgliedern der Europäischen Handelskammer die Frage, inwieweit sie in der Lage sein werden, zum künftigen Wirtschaftswachstum Chinas beizutragen», sagte Wuttke.

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