EU

EU-Parlament will weniger Schadstoffe in Lebensmitteln für Kinder

AFP
AFP

Belgien,

Das EU-Parlament hat Pläne der EU-Kommission blockiert, um den Gehalt von Schadstoffen in Kindernahrung zu reduzieren.

Acrylamid entsteht besonders beim Frittieren
Acrylamid entsteht besonders beim Frittieren - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Abgeordnete blockieren Pläne der EU-Kommission zu Acrylamid und Titanoxid.

Jeweils mit breiter Mehrheit lehnten die Abgeordneten am Donnerstag in Brüssel neue Vorgaben für den Gehalt von Acrylamid und Titanoxid in Lebensmitteln ab. Im Fall von Titanoxid, das als Zusatzstoff E171 bekannt ist, forderte das Parlament ein Verbot.

E171 wird in Süssigkeiten und Desserts eingesetzt, aber auch in Mozzarella-Käse, Kosmetika, Zahnpasta oder Arzneimitteln. Der Farbstoff wird nach Angaben der Hersteller verwendet, um Lebensmittel glänzender und frischer aussehen zu lassen. Er besteht aus sogenannten Nanopartikeln aus Titandioxid. Diese besonders kleinen Teilchen könnten nach Einschätzung von Forschern Entzündungen fördern und Krebserkrankungen begünstigen.

Viele Produkte mit E171 seien bei Kindern sehr beliebt, erklärte das Parlament. Es bestehe die Sorge, «dass sie dem Zusatzstoff möglicherweise sehr stark ausgesetzt sind». Die Kommission sollte daher das «Vorsorgeprinzip» anwenden und die Substanz von der Liste zugelassener Lebensmittelzusätze streichen. In Frankreich ist E171 seit diesem Jahr bereits verboten.

Bei Acrylamid handelt es sich um eine nachweislich krebserregende Substanz, die besonders beim Frittieren, Braten und Backen von Lebensmitteln entsteht. Eine EU-Verordnung, die Lebensmittelherstellern Vorgaben zur Verringerung des Acrylamidgehalts macht, ist seit 2018 in Kraft.

Die Abgeordneten forderten die Kommission nun auf, «den vorgeschlagenen Höchstgehalt für zwei Lebensmittel, die Säuglingen und Kleinkindern häufig verabreicht werden, zu senken, da diese aufgrund ihres Körpergewichts am stärksten exponiert sind». Gleiches solle für Kekse und andere Süssigkeiten gelten, da sie häufig von Kindern gegessen würden.

In beiden Fällen blockierten die Abgeordneten von der Kommission geplante Gesetzesänderungen, die neue Grenzwerte gesetzt hätten. Die Behörde muss ihre Pläne nun zurückziehen oder überarbeiten.

Kommentare

Weiterlesen

Wetter
1 Interaktionen
Wetter
a
9 Interaktionen
Laut Opferanwalt

MEHR IN NEWS

Madrid
a
4 Interaktionen
«Ehrgeizig»
a
Ausweis her!
jucker kolumne
Martin Jucker

MEHR EU

Andreas Gafner
9 Interaktionen
«Könnte Sinn machen»
175 Interaktionen
90-Milliarden-Kredit
wegen verurteilt
10 Interaktionen
Gewaltenteilung
eu gipfel
32 Interaktionen
Schicksalsstunde

MEHR AUS BELGIEN

Meloni
28 Interaktionen
Auf Januar
17 Interaktionen
Gegen Mercosur
Lula da Silva mercosur
20 Interaktionen
Mercosur
11 Interaktionen
Brüssel