Mercosur

Mercosur: Lula da Silva erhöht Druck auf EU bei Agrarimporten

Melisa Zec
Melisa Zec

Belgien,

Die EU und der Mercosur-Raum verhandeln intensiv über ein Abkommen. Brasiliens Präsident Lula da Silva übt starken Druck bei Agrarimporten aus.

Lula da Silva mercosur
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erhöht den Druck auf die EU enorm. (Bild: G20-Gipfel in Johannesburg, Südafrika) - keystone

Für das Mercosur-Freihandelsabkommen fehlt in der EU noch die nötige Mehrheit. Skeptische Staaten wie Frankreich und Italien blockieren den Fortschritt bisher erfolgreich, wie die «Tagesschau» berichtet.

Polen und Österreich haben sich bereits gegen eine Unterzeichnung ausgesprochen. Eine Mehrheit erfordert Zustimmung von 15 der 27 Staaten mit 65 Prozent der EU-Bevölkerung.

EU-Unterhändler erzielten kürzlich einen Kompromiss bei Regelungen für Agrarimporte aus dem Mercosur-Raum. Eine Untersuchung soll eingeleitet werden, falls die Einfuhrmengen jährlich um mehr als 8 Prozent steigen, wie die dänische EU-Ratspräsidentschaft mitteilt.

Druck aus Brasilien

Dieser Schwellenwert liegt genau zwischen der Parlamentsforderung von fünf Prozent und dem Kommissionsvorschlag von zehn Prozent. Bei schädlichem Anstieg oder starkem Preisverfall für EU-Erzeuger können Zollvorteile vorübergehend ausgesetzt werden.

Übt Lula zu viel Druck auf die EU aus?

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erhöht nun den Druck auf die EU enorm. Er drohte, das Abkommen bei aktuellem Scheitern während seiner Amtszeit nicht mehr zu unterzeichnen, berichtet die «Zeit».

Frankreich und Italien fürchten jedoch massiven Preisdruck durch günstige Agrarprodukte aus Südamerika. Ihre Landwirte sehen vor allem Rindfleisch und Geflügel durch Importe bedroht, wie der «Deutschlandfunk» erläutert.

Mercosur: Unterzeichnung am Gipfeltreffen in Brasilien geplant

Der neue Kompromiss zielt auf Verringerung dieses Widerstands in Europa ab. Schutzklauseln sollen die europäischen Märkte langfristig besser sichern.

Die Unterzeichnung des Abkommens ist für Samstag, den 20. Dezember, beim Gipfeltreffen der Mercosur-Staaten in Brasilien geplant, so der «Spiegel».

Mercosur
Container stehen im Hafen von Buenos Aires. Zum Mercosur gehören Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. (Symbolbild) - dpa

Das Abkommen soll den Handel zwischen EU und den Mitgliedstaaten von Mercosur ankurbeln. Dazu zählen Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay, wie berichtet.

Erfolg hängt von EU-Staaten ab

Die EU-Kommission hat laut dem «Spiegel» vor einem Jahr die Verhandlungen mit den Südamerikanern abgeschlossen. Es entstünde eine der grössten Freihandelszonen weltweit mit über 700 Millionen Einwohnern.

Das EU-Parlament hat kürzlich bereits grünes Licht gegeben. Nun hängt der finale Erfolg allein von den EU-Staaten ab.

Kommentare

User #4853 (nicht angemeldet)

Brasilien hat eine noch viel lockerer Pestizid Gesetzgebung und man würde gut daran, die Produkte nicht einzuführen. Denn auch für uns Schweizer wird nun vereinfacht aus der EU importiert. Und da reden wir von ganz üblen Pestiziden.

User #6428 (nicht angemeldet)

Brasilien sollte keine Abkommen mit Kriegstreibern abschliessen

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