Die Lufthansa hat rund eine Milliarde Euro der deutschen Staatshilfe abgerufen. Die angeschlagene Airline werde wohl die gesamten neun Milliarden benötigen.
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Zwei Flugzeuge der Lufthansa stehen auf dem Flughafen in Zürich. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Lufthansa sind erste Finanzmittel aus der deutschen Staatshilfe eingetroffen.
  • Die angeschlagene Airline hat rund eine Milliarde Euro aus dem KfW-Kredit abgerufen.
  • Chef Carsten Spohr erwartet, dass die Airline die gesamten neun Milliarden benötigt.

Bei der Lufthansa sind erste Finanzmittel aus der deutschen Staatshilfe eingetroffen. Gut eine Woche nach Zustimmung der Hauptversammlung zum Rettungspaket hat der MDax-Konzern die erste Tranche aus dem KfW-Kredit abgerufen. Diese beträgt rund eine Milliarde Euro, wie ein Sprecher am Samstag in Frankfurt (D) sagte.

Der Zeitpunkt zum Abruf der zwei weiteren Milliarden aus dem Kredit der staatlichen Bank stehe noch nicht fest. Er könne von der Lufthansa bestimmt werden.

Neue Aktien ausgegeben

Auch die besonders umstrittene Kapitalbeteiligung des Bundes von 20 Prozent ist auf dem Weg. Die neuen Aktien seien am Freitag ausgegeben worden und sollen am Montag beim Bund eingebucht werden, sagte der Sprecher. Vor allem dieser Teil der Staatshilfe hatte bei Alt-Aktionären Kritik hervorgerufen. Neben Kredit und Aktienanteil ist zudem eine stille Beteiligung geplant, für die steigende Zinsen anfallen.

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Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Group, steht vor der Hauptversammlung seines Unternehmens vor einem Bild mit einem Flugzeug der Lufthansa. - dpa

Die Airline benötige voraussichtlich das gesamte Volumen der Staatshilfen von insgesamt neun Milliarden Euro. Dies hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr zuvor in einem Interview der «NZZ» betont. So soll das Geld etwa auch in neue, umweltfreundlichere Flugzeuge investiert werden.

«Weil wir weniger wachsen werden, haben wir die Zahl der Flugzeuge zwar halbiert, die wir die nächsten Jahre abnehmen wollen. Aber die Modernisierung wird fortgeführt», sagte Spohr. Laut Sprecher sollen in den kommenden drei Jahren rund 80 neue Jets eingeflottet werden. Weitere rund 80 Bestellungen seien nach hinten verschoben worden.

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