Boeing beantragt FAA-Ausnahme für 777F
Boeing beantragt bei der FAA eine Ausnahme, um die 777F trotz neuer Emissionsregeln weiterzuverkaufen, da sich die 777-8F deutlich verspätet.

Boeing will auch nach 2027 weitere 777F-Frachter bauen und verkaufen, obwohl ab 1. Januar 2028 neue Emissionsregeln gelten, berichtet «aeroTELEGRAPH». Dafür wurde bei der FAA eine Sondergenehmigung beantragt, weil sich die 777-8F verspätet und die 777F Grenzwerte verfehlt.
Boeing begründet den Antrag mit der starken Nachfrage nach grossen Frachtflugzeugen, die ohne Ausnahme ab Ende 2027 nicht gedeckt wäre. Die Ausnahme soll 35 zusätzliche 777F-Maschinen auch nach Inkrafttreten der neuen Regeln zulassen, heisst es im Dokument.
Das Unternehmen hofft auf eine Entscheidung der FAA bis zum 1. Mai 2026, damit Fuhrparks ohne Unterbrechung versorgt werden können. Ziel ist es auch, dass viele internationale Kunden die Ausnahme aufgrund übernommener globaler Standards anerkennen.
Verzögerungen im 777X-Programm bei Boeing
Parallel zu diesem Antrag hat Boeing erneut Verzögerungen bei seinem grossen Passagier- und Frachtflugzeugprogramm 777X, wie «Cash» schreibt. Die Auslieferung der ersten 777X-Maschinen wurde auf frühestens 2027 verschoben, statt der ursprünglich anvisierten Zeiträume.
Die anhaltenden Zertifizierungsprobleme bei der 777X haben Boeing bereits Milliardenverluste beschert. Darunter eine Sonderbelastung von rund 4,9 Milliarden Dollar (3,8 Milliarden Franken), die das Unternehmen als Folge der Verzögerungen verbuchte.
Boeing-Chef Kelly Ortberg verwies darauf, dass das Flugzeug bei Tests gut abschneidet, auch wenn der Zeitplan hinter den Erwartungen zurückliegt.
Hintergrund: Emissionsvorgaben und Markt
Die neuen Emissions- und Effizienzvorschriften, basieren auf internationalen Vorgaben der ICAO und sollen die CO₂-Emissionen grosser Verkehrsflugzeuge reduzieren. Boeing argumentiert, dass der derzeitige 777F diese Grenzwerte übersteigt und deshalb ohne Ausnahme keine neuen Zulassungen mehr erhalten dürfte.

Die 777-8F, als geplanter Nachfolger, soll die Anforderungen erfüllen. Sie wird erst nach dem 2028-Stichtag verfügbar sein, was die Marktlücke begründet, schreibt «airliners.de».
Die FAA steht nun vor der Entscheidung, ob sie den Antrag annimmt und eine Brücke im Angebot grosser Frachter schafft. Alternativ könnte sie die neuen Klimaregeln strikt durchsetzen.
















