Über einen Hund herzuziehen, verletzt möglicherweise den Besitzer auf persönlicher Ebene. Besonders dann, wenn das Bashing innerhalb der Familie geschieht.
Ein geliebtes Haustier: Hund
Die Hunde hat man in der Regel so lieb, dass man eine Beleidigung kaum aushält. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Über den Hund von Verwandten herzuziehen, ist nicht immer eine gute Idee.
  • Eine Beleidigung des geliebten Haustiers löst beim Besitzer Frust aus.
  • Die Hundetrainerin Julia Züsli kennt die Gründe.
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Zu klein, zu dick, zu doof – oder die falsche Rasse: Solche Beleidigungen schlagen Hundebesitzern bisweilen aufs Gemüt. Besonders dann, wenn die eigene Familie Kritik am Haustier übt.

«Sie haben ihn so richtig beleidigt», protestiert kürzlich auch eine junge Frau lautstark in einem Zürcher Café. Sie musste sich wenige Tage zuvor bei einem Familienfest anhören, dass ihr Hund hässlich sei. Tatsächlich war wegen des neuen Vierbeiners ein regelrechter Familienstreit ausgebrochen. Besonders die Rasse und den Namen habe jemand im nahen Umfeld kritisiert.

Der Hundename darf in der Regel ruhig kreativ sein

Die Hundeexpertin Julia Züsli, die in Luzern die Hundeschule «Dogs Voice» führt, kann den Frust der jungen Frau verstehen: «Haustiere liegen uns Menschen sehr am Herzen. Vor allem Hunde sind geliebte Familienmitglieder», sagt sie.

Eine Beleidigung könne deshalb rasch den Beschützerinstinkt in Herrchen oder Frauchen wecken. «Man nimmt die Bemerkung persönlich, weil es um etwas geht, das einem so wichtig ist

Nehmen Sie Beleidigungen über Ihren Vierbeiner persönlich?

Über Namen hingegen werde sich eher bei Kindern lustig gemacht. Bei Hunden sei das weniger der Fall. «Hier toleriert man auch eigenwillige Kreationen.» Doch: «Wer sich aber gehässig zu einem Tier äussern will, der findet immer einen Grund.»

Hundebleidigungen führen zu Frustl
Auch die Vierbeiner mögen es nicht, wenn die Menschen sich ihnen unfreundlich zeigen.
Hunde sind eigene Lieblinge.
Bei der Namenauswahl des eigenen Lieblings ist Kreativität erlaubt.
Hunde sind geliebte Haustiere
Hund und Mensch sind eng miteinander verbunden. Gegenüber Beleidigungen sind nicht alle Besiter tolerant.

Die Hundeliebhaberin empfiehlt, Beleidigungen lieber mit Humor zu nehmen. Wenn es die eigene Familie betrifft, soll man in einem ruhigen Moment das Gespräch suchen. «Man kann der Person erklären, dass einen die Aussagen über den Hund verletzen.»

So habe das Gegenüber die Chance zu erklären, weshalb sie sich so negativ geäussert hat. «Der Konflikt lässt sich so konstruktiv lösen.»

Und was sagt der Hund dazu?

Hund und Mensch sind eng miteinander verbunden: «Die Tiere können uns extrem gut lesen, sie verbringen ihr ganzes Leben damit, Menschenverhalten zu analysieren. Sie versuchen aufgrund unseres Verhaltens ableiten zu können, was als Nächstes passiert», so die Hundetrainerin.

Zugewandtes, offenes und freudiges Verhalten von Menschen werde von Hunden oft ebenfalls mit freundlichem Verhalten «beantwortet».

Hunde würden zudem biochemische Reaktionen im Körper des Menschen wahrnehmen. In Kombination mit der Körpersprache gebe es ihnen einen guten Rückschluss über die Gefühlswelt. «Ein Hund merkt also bestimmt, wenn der Mensch nicht offen oder freundlich ihm gegenüber ist.»

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