Weinbauern erhalten zehn Millionen Franken vom Bund

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Weinbauern erhalten vom Bund zehn Millionen Franken in der Corona-Krise.
- Nicht verkaufte AOC-Weine dürfen nun als billigere Tafelweine abgesetzt werden.
- Zusätzlich müssen die Kantone die Höchsterträge für die diesjährige Weinernte senken.
Die Schweizer Weinbauern erhalten wegen der Corona-Krise vom Bund einen Betrag von zehn Millionen Franken. Damit können sie ihre nicht verkauften AOC-Weine als billigere Tafelweine absetzen. Ausserdem sollen die Höchsterträge für die Ernte 2020 gesenkt werden.
Durch die Schliessung der Restaurants und dem Veranstaltungsverbot sei auch der Schweizer Weinmarkt eingebrochen. Dies teilte das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) am Mittwoch mit.
Der Bundesrat hat deshalb entschieden, den Weinmarkt mit einer Finanzhilfe zu entlasten.
Tafelwein für Nahrungsmittelindustrie
Ab dem 1. Juni erhalten die Weinbauern für jeden Liter deklassierten Weines mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (AOC) einen Bundesbeitrag von maximal zwei Franken. Dieser Tafelwein soll dann hauptsächlich in der Nahrungsmittelindustrie verwendet werden.

Die finanzielle Unterstützung werde proportional zur Rebfläche der Kantone aufgeteilt und so für alle Schweizer Weinbetriebe die gleichen Voraussetzungen geschaffen. Sobald die Finanzhilfen des Bundes ausgeschöpft seien, könnten die Kantone die Unterstützung freiwillig weiterführen. Diese sei wichtig, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
Deklassierungsbeiträge
Zusätzlich müssen die Kantone die Höchsterträge für die diesjährige Weinernte auf 1,2 Kilogramm pro Quadratmeter für AOC-Weisswein und auf 1 Kilogramm pro Quadratmeter AOC-Rotwein senken. Nur so erhalten ihre Betriebe die Deklassierungsbeiträge.
Trotz der Zunahme des Konsums von Schweizer Wein während der letzten zwei Jahre ist der Markt wegen der grossen Lagerbestände bereits seit Ende 2019 in einer schwierigen Situation.

Die Bundeshilfe zur Entlastung des Weinmarktes ergänze die finanzielle Unterstützung für die Absatzförderung, welche die Branche bereits heute vom Bund erhalte, hiess es in der Mitteilung.
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