4 Millionen futsch: Bund muss Botschafts-Neubau in Peking abblasen
Weil China keine Bewilligung erteilt, scheitert ein Millionenprojekt des Bundes. Statt eines Neubaus wird das alte Gebäude notdürftig saniert.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund stoppt den Botschafts-Neubau in Peking nach vier Mio. Franken Kosten.
- Chinas Behörden verweigerten die Baubewilligung wegen Regelverstössen.
- Das EDA betont, das Projekt sei nicht völlig vergeblich gewesen.
Der Bund hat ein Neubauprojekt für die Botschaft in Peking gestoppt – nach jahrelanger Planung und vier Millionen Franken Investitionskosten.
Wie SRF Investigativ berichtet, verweigern die chinesischen Behörden die Baubewilligung. Grund: Das geplante Gebäude mit Sichtbeton und Glasfronten verstösst gegen geltende Bauvorschriften, etwa den Grenzabstand.
Laut gut informierten Quellen habe der Bund bewusst auf eine Ausnahme gehofft. Eine Praxis, die in China heute nicht mehr üblich sei.
EDA verteidigt Planung trotz Stillstand
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erklärt: «Die ersten Gespräche [...] liegen über zehn Jahre zurück. In einem so dynamischen Land wie China ist es nachvollziehbar, dass sich gewisse Standards rasch verändern können.»
Das Projekt wurde intern bereits beerdigt, die Pläne bleiben aber offiziell aufgeschoben. Das EDA betont: «Der Bedarf und die Notwendigkeit [...] besteht weiterhin.»
Die vier Millionen Franken flossen unter anderem in einen Architekturwettbewerb und Planungsarbeiten. Eine Fehlinvestition sei dies laut EDA nicht, da das Wissen für spätere Projekte nützlich bleibe.
2016 war das Projekt gestartet worden. Grund für den geplanten Neubau waren veraltete Haustechnik, mangelnde Erdbebensicherheit und Platzmangel. Das benötigte Personal sollte um ein Drittel steigen.
Sanierung statt Neubau geplant
2023 warnte die Eidgenössische Finanzkontrolle vor einer Verdoppelung der Kosten auf 48 Millionen Franken.
Mittlerweile ist die Dringlichkeit nicht mehr gegeben. An einer Strategiesitzung im März 2025 wurde deutlich, dass der genaue Personalbedarf unklar ist. Statt eines Neubaus soll das bestehende Gebäude nun saniert werden.
«Mit diesen Massnahmen werden die dringendsten Mängel [...] reduziert», so das EDA. Die Botschaft könne weitere zehn bis fünfzehn Jahre genutzt werden.
Ob und wann ein Neubau folgt, ist offen. Sicher ist nur: Die vier Millionen Franken sind verloren.