Viele nutzten den Lockdown wegen des Coronavirus und den schönen April um ihr Gärtli aufzumotzen. Nun warten die Eisheiligen und damit sogar Schnee und Frost.
Eisheilige
Eisheilige - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Spätestens seit Blumenläden wieder offen haben, frönen viele Hobby-Gärtner ihrer Passion.
  • Nach wochenlang mildem Wetter folgt nächste Woche ein Temperatursturz.
  • Der Experte gibt Tipps, dass das «Corona-Gärtli» nicht vor dem Sommer wieder eingeht.

Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und zu guter Letzt die Kalte Sophie. Die Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai sind für Hobby-Gärtner ein Graus.

Des Öfteren machen sie ihrem Namen alle Ehre und bringen Frost und Schnee bis in tiefe Lagen. So möglicherweise auch dieses Jahr.

Während Meteo Schweiz am Sonntag auf der Alpennordseite Temperaturen bis zu 24 Grad meldet, folgt am Montag eine drastische Abkühlung. Die Temperaturen stürzen regelrecht ab, die Schneefallgrenze sinkt auf 800 bis 1200 Meter über Meer. Pünktlich zu Mamertus könnte auch in tieferen Lagen ein später Wintereinbruch warten.

Nach Coronavirus: Mediterrane Pflanzen frostgefährdet

Später Frost ist der Erzfeind von Weinbauern, doch auch für urbane Hobby-Gärtner kann er zum Spielverderber werden. Das in den letzten Wochen mit Liebe und Kreativität eingerichtete Heimgärtchen könnte beträchtlichen Schaden nehmen.

«Besonders gefährdet sind die Pflanzen, die nicht an unser Klima gewöhnt sind», sagt Patrick Daepp. Er ist Geschäftsführer von Gartenpflanzen Daepp in Münsingen BE. «Also vor allem mediterrane Pflanzen. Aber auch einjährige Pflanzen und Gemüsesetzlinge.»

basilikum
Dem Basilikum bekommt Frost nicht gut. - Keystone

Tropische und subtropische Topfpflanzen solle man mit einem Vlies überdecken. Wenn man ganz sicher gehen wolle, nehme man sie am besten in die Wohnung.

Aber Achtung! Die Pflanzen zu lange im Haus drinnen zu lassen sei auch nicht gut. «Dort ist es zu warm für die Pflanzen.» Darum: «Sobald es draussen wärmer wird, wieder raus stellen», so der Tipp vom diplomierten Gartenbauer.

Pflanzen wie Oliven oder Tessiner Palmen vermögen hingegen ein wenig Frost leiden. «Es lohnt sich aber dennoch, diese an eine Hauswand zu ziehen.»

Heikel in der Blust

Bedingt Gefahr bestehe für winterharte Gartenpflanzen, sagt Daepp. «Sie vermögen leichten Frost zu überstehen.» Heikel sei bei diesen Pflanzen der Frost, wenn sie blühen oder frisch ausgetrieben sind.

Die Gefahr, dass die Pflanzen kaputtgehen, sei gering. «Aber sie sehen danach nicht mehr so schön aus oder tragen danach weniger Früchte.» Darum lohne es sich, auch hier ein Vlies darüberzulegen.

«Ausser bei schwerem Nassschnee», warnt Daepp. Und diesen könnte es am Montag geben. Denn dann drohen Äste abzubrechen oder Töpfe zu kippen. «Es lohnt sich deshalb, hier den Schnee von den Blättern zu schütteln oder die Pflanzen unter ein Dach zu ziehen.»

eisheilige Schnee Klosters
Nach dem Coronavirus folgt der Frost – auch dieses Jahr? 2015 fiel an den Eisheiligen oberhalb von Klosters GR Schnee. - Keystone
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