Mit einem neuen Antikörper-Test von Schweizer Forscher kann gemessen werden, wie gut die eigenen Antikörper gegen verschiedene Corona-Varianten schützen.
Antikörper Verläufe
Autoantikörper können den Verlauf einer Corona-Infektion beeinflussen. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einer Coronavirus-Infektion bilden sich entsprechende Antikörper im Blut.
  • Diese können auch neue Varianten neutralisieren, wenn sie besonders ausgeprägt sind.
  • Ein neuer Antikörper-Test von Schweizer Forscher kann diesen Immunschutz nun überprüfen.

Schweizer Forschende haben einen neuen Antikörper-Test entwickelt, mit dem sich der Immunschutz gegen verschiedene Varianten des Coronavirus abschätzen lässt. Davon berichten sie im Fachmagazin «Science Translational Medicine». Antikörper-Tests weisen darauf hin, ob jemand eine Corona-Infektion durchgemacht hat.

Test dauert nur wenige Stunden

Der Test wurde unter Leitung von Forschenden der ETH und des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) entwickelt. Er erfasst binnen weniger Stunden, ob das Immunsystem wirksame Waffen gegen Sars-CoV-2 gebildet hat.

Die Forschenden wendeten den Test auf Blutserum-Proben von 206 Personen an, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Demnach erreiche der Test eine Sensitivität von 96,7 Prozent und eine Spezifität von 100 Prozent, schreiben sie in ihrer Studie.

Blutserum
Eine Blutprobe für einen Antikörpertest gegen das Coronavirus. - dpa/Marijan Murat

Weitere Versuche wurden mit 96 hospitalisierten Covid-19-Patienten gemacht, die sich vor November 2020 angesteckt hatten. Diese ergaben, dass die neutralisierenden Antikörper das Spike-Protein des Wildtyp-Virus neutralisieren konnten.

Jedoch aber weniger wirksam gegen Spike-Proteine der Alpha- oder Beta-Varianten waren. Das gibt demnach einen Hinweis darauf, dass früh in der Pandemie Infizierte weniger gut gegen die neuen Corona-Varianten geschützt sind.

Auch Impfstoff-induzierten Antikörperantworten sichtbar

Mit dem Test lasse sich nicht nur die Wirksamkeit der neutralisierenden Antikörper nach einer durchgemachten, natürlichen Infektion bestimmen. Sondern auch die Impfstoff-induzierten Antikörperantworten, so die Forschenden. Sie schätzen, dass eine Fachkraft pro Tag mindestens hundert Proben vorbereiten und analysieren könnte.

Der Test koste hundert Franken, werde derzeit aber nicht von den Krankenkassen übernommen. Das hiess es in einer Mitteilung der EPFL und des CHUV. Auf ärztliches Verlangen könne ein solcher Test nach einem positiven PCR-Befund jedoch durchgeführt werden.

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