Menschen mit Behinderung sehen E-ID als Mittel für Teilhabe
Die E-ID bietet neue Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen und kleine Gemeinden, so die Organisationen für ein Ja zum elektronischen Identitätsnachweis.

Dank der E-ID haben Menschen mit Behinderung mehr Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Und gerade kleine Gemeinden nützt sie bei Verwaltungsgeschäften. Mit diesen Argumenten haben Organisationen für ein Ja zum elektronischen Identitätsnachweis am 28. September geworben.
«Die E-ID ist barrierefrei und hilft, Hürden abzubauen», sagte Jonas Pauchard vom Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen am Dienstag in Bern vor den Medien.
Setzten etwa ein Telekom-Anbieter oder eine Bank auf das neue Dokument, könnten Sehbehinderte selbstständig einen Handyvertrag abschliessen oder ein Konto eröffnen.
Menschen mit Behinderung erhielten mehr Hilfestellungen, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und unabhängiger zu leben.
Gemeindeverwaltungen profitieren
Ältere könnten mit der E-ID vieles von zu Hause aus zu erledigen, sagte Bea Heim von der Vereinigung aktiver Senioren- und Selbsthilfegruppen (Vasos). Die E-ID mache das Leben einfacher, und sie sei kostenlos und freiwillig.
Auch Gemeindeverwaltungen sehen Vorteile. Dank der E-ID könnten Routineaufgaben effizient, kostengünstig und bürgernah erledigt werden, führte André Guyer, Gemeindepräsident von Aesch ZH, aus.
Das sei gerade für kleinere Gemeinden wichtig. Die E-ID sei eine attraktive Alternative zu den etablierten Identitätsnachweisen.
Daniel Graf von der Stiftung für direkte Demokratie sieht die E-ID als wirksames Mittel gegen Schummeleien beim Unterschriftensammeln. Dank der E-ID könnten Initiativen und Referenden mit dem Smartphone unterschrieben werden.
E-ID: Ein Update für die Schweiz
«Wenn wir jetzt nichts tun dafür, dass die Schweiz ein Update erhält, kann es gut sein, dass wir in den nächsten Jahren eine Vollbremsung machen müssen», warnte Graf. Denn die Digitalisierung gehe nicht an der Schweiz vorbei.
Die E-ID vereinfache Geschäftsprozesse, reduziere Bürokratie, schaffe Vertrauen im digitalen Raum und schütze die Privatsphäre, sagte Franziska Barmettler, CEO von Digitalswitzerland. Die Digitale Gesellschaft unterstützt nun auch das Projekt.
Das heutige Projekt erfülle die Anforderungen für den Schutz von Personendaten, sagte Geschäftsleiter Erik Schönenberger. Es könnten einzelne Attribute wie das Alter geteilt werden und etwa für das Ausstellen von Rechnungen werde die E-ID nicht benötigt.