Finanzen Bern: Unterschiede zwischen Aktien, Obligationen und Fonds
Wenn Sie Ihre Finanzen ordnen und Geld sinnvoll investieren wollen, haben Sie mehrere Optionen. Hier erfahren Sie, deren Vor- und Nachteile.

Das Wichtigste in Kürze
- Einzelne Aktien können hohe Gewinne erzielen, bergen aber auch ein Risiko.
- Obligationen gelten als weniger risikohaft, dafür ist der Gewinn auch geringer.
- Fonds sind eine besonders beliebte Geldanlage, da sie breit diversifizeirt sind.
Wohin mit Ihrem Geld, das Sie nicht sofort wieder ausgeben (müssen)? Sie können es ganz klassisch auf dem Sparbuch deponieren, wo es jedoch kaum noch Zinsen trägt. Oder Sie legen Ihr Geld in bestimmte Finanzprodukte an.
Die Auswahl solcher Wertschriften ist allerdings riesig. Informieren Sie vorab deshalb ausreichend und lassen Sie sich von Spezialistinnen und Spezialisten beraten.
Aktien: Mitbesitz einer Firma
Einfach erklärt sind Aktien Anteile an einer Firma. Jede Aktie repräsentiert einen Teil des Eigenkapitals. Ein Beispiel: Das Unternehmen hat eine Million Aktien ausgegeben. Sie kaufen fünf dieser Aktien zum aktuellen Börsenwert von zehn Franken.
Sie besitzen also einen winzigen Teil der Firma. Das Unternehmen wirtschaftet in den kommenden Jahren gut und der Börsenwert jeder Aktie steigt auf 20 Franken. Sie haben 50 Franken dazugewonnen.

Ein beliebtes Beispiel: Als Apple 1980 an die Börse ging, war eine einzelne Aktie 22 US-Dollar wert. Aktuell liegt der Kurs bei 230 US-Dollar.
Hätten Sie also 1980 hundert Aktien zum Preis von 2200 US-Dollar erworben, dürften Sie sich über einen Wert von 23'000 US-Dollar freuen.
Dazu kommen die jährlichen Dividendenausschüttungen an alle Aktionäre, wenn das Unternehmen Gewinne gemacht hat. Diese spielen jedoch erst bei grösserem Aktienbesitz eine Rolle.
Die Vorteile von Aktien liegen auf der Hand: Wenn Sie früh in ein Unternehmen investieren, das sich wirtschaftlich rasant entwickelt, können Sie enorme Gewinne erzielen.
Allerdings können Sie sich auch gehörig die Finger verbrennen, wenn das Unternehmen pleite geht. Dann sind Ihre Aktien nicht mehr das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind.
Obligationen: Privatpersonen als Kreditgeber
Unternehmen, aber auch Staaten, benötigen oft Kredite. Über Obligationen (Anleihen) können auch Privatpersonen als Kreditgeber auftreten. Der Schweizer Staat gibt beispielsweise über die Schweizerische Nationalbank regelmässig Staatsanleihen heraus.
Einfach erklärt: Mit dem Kauf einer Obligation mit zehnjähriger Laufzeit zum Preis von 5000 Franken leihen Sie dem Herausgeber diese 5000 Franken.
Er zahlt Ihnen das Geld mit Zinsen zurück. Beträgt der Zinssatz drei Prozent, erhalten Sie jedes Jahr 150 Franken Zinsen ausgezahlt. Am Ende der Laufzeit erhalten Sie die kompletten 5000 Franken zurück.

Obligationen sind eine gute Lösung für Ihre Finanzen, wenn Sie das Geld längerfristig nicht brauchen. Staatsanleihen sind besonders beliebt, da das Risiko eines Staatsbankrotts sehr gering ist.
Anders sieht es bei Unternehmen aus. Hier sollten Sie gut abwägen, ob Sie dem Unternehmen viel Geld leihen wollen. Geht es pleite, sind Sie Ihr Geld los.
Fonds und ETFs: Breite Diversifikation
Eine immer beliebtere Art der Geldanlage sind Fonds oder ETFs (Exchange Traded Funds – Indexfonds). Fonds bestehen aus einer Mischung verschiedener Aktien und Anleihen, die von professionellen Fondsmanagern verwaltet werden. Bei ETFs wird dagegen ein Index wie der Swiss Market Index nachgebildet.

Beide haben den Vorteil, dass Sie Ihr Risiko wesentlich breiter streuen. Selbst wenn einmal eine Firma, von der Sie in Ihrem Fonds Aktien halten, pleite geht, gleichen die Gewinne anderer Firmen dies wieder aus.
Besonders ETFs erfreuen sich rasant steigender Beliebtheit: Im Jahr 2020 hielten laut Moneyland nur vier Prozent der Schweizer Bevölkerung ETFs. Fünf Jahre später sind es bereits 38 Prozent.
Ein kleiner Nachteil im Vergleich zu Anleihen ist, dass Sie nicht mit festen Zinsen rechnen können. Ausserdem besteht keine Garantie, dass Sie in zehn Jahren den vollen Betrag zurückerhalten.
Allerdings ist die langfristige Entwicklung bei ETFs wie an den Börsen allgemein positiv. Nach dem letzten Crash im Jahr 2009 verdreifachte sich der Wert des SMI beispielsweise innerhalb von zehn Jahren wieder.