Juso gibt Polizei Mitschuld an «Eskalation» bei Palästina-Demo-Bern
Nach der unbewilligten Pro-Palästina-Demonstration in Bern übt die Juso Stadt Bern scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Pro-Palästina-Demonstration am Samstag in Bern kam es zu heftigen Ausschreitungen.
- Die Juso der Stadt Bern macht die Polizei mitverantwortlich für die Eskalation.
Die unbewilligte Pro-Palästina-Demo in der Stadt Bern am Samstag endete im Chaos. 18 Polizisten und mehrere Demo-Teilnehmer wurden verletzt – es wird mit einem Sachschaden in Millionenhöhe gerechnet. Die eigentliche Kundgebung wurde von den massiven Ausschreitungen völlig überschattet.
In den vergangenen Tagen äusserten sich Parteien von Links bis Rechts zu der Gewalt und der Zerstörung. Nun meldet sich auch die Juso der Stadt Bern zu Wort und wirft der Polizei ein überhartes Vorgehen gegen die Demonstranten vor.
Die Jungpartei wirft der Polizei vor, mit ihrem Vorgehen «massgeblich zur Eskalation beigetragen» und die Richtlinien zum Einsatz von Zwangsmitteln «mutmasslich nicht eingehalten» zu haben. Das hat die Juso Stadt Bern auf Anfrage von «20 Minuten» mitgeteilt.
Juso verurteilt Gewalt der Polizei als auch der Teilnehmenden
Gleichzeitig betonen die Verantwortlichen der Jungpartei, dass sie nicht an der Organisation der Kundgebung beteiligt gewesen waren. Allerdings hatte die Juso Schweiz im Vorfeld in einem Instagram-Post zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen.
Zugleich betont die Juso Stadt Bern, sie stelle sich «entschieden gegen Antisemitismus sowie antimuslimischen und antipalästinensischen Rassismus». Sie erkläre ihre Solidarität mit jenen Demonstrierenden, «die gegen den Genozid und für einen gerechten Frieden eingetreten sind und dabei gewaltvolle Repression erfahren mussten».
Die Partei verurteilt nach eigenen Angaben sowohl die «sinnlose Gewalt der Polizei» als auch jene von einzelnen Teilnehmenden.