Juso-Initiative gefährdet laut Wirtschaft den Unternehmensstandort
Economiesuisse, Swissmem und Gewerbeverband warnen, dass die Juso-Erbschaftssteuer Familienunternehmen gefährdet.

Economiesuisse, Swissmem und Gewerbeverband warnen vor den Folgen einer Erbschaftssteuer von 50 Prozent auf Hinterlassenschaften über 50 Millionen Franken. Die Juso-Initiative für eine Erbschaftssteuer gefährde das Lebenswerk vieler Familienunternehmen.
Ein Ausverkauf von Firmen, der Know-How- und Traditionsverluste sowie hohe Steuereinbussen mit entsprechenden Mehrbelastungen drohten, warnten der Dachverband Economiesuisse, der Industrieverband Swissmem und der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) am Montag vor den Medien in Bern.
Anhand von Beispielen zeigten sie, wie es für Familienunternehmen unmöglich werden könnte, die Übergabe an die nächste Generation zu vollziehen. Das Vermögen seiner Firma stecke in Patenten und Maschinen und nicht auf dem Bankkonto, sagte Bernhard Emch, der CEO des Liftbauers Emch. Da sich das Firmenvermögen nicht einfach verflüssigen lasse und Kredite für die Erbschaftssteuer illusorisch seien, würde nur ein Verkauf übrigbleiben.
Transportunternehmerin Isabelle Harsch erklärte, Innovation erfordere Investitionen. Wenn ein Unternehmen bei der Übergabe an die nächste Generation am Abgrund stehe, gefährde das den gesamten Unternehmensstandort und den Fortschritt.
US-Zölle und Juso-Initiative bedrohen Wirtschaft
Eine weitere Schwächung des Exportstandorts nach den US-Zöllen befürchtete Marco Sieber, Verwaltungsratspräsident des Bauzulieferers Siga. Nicht zuletzt missbrauche die Juso-Initiative die Klimapolitik als Vorwand für einen radikalen Umbau der Wirtschaft, erklärte Wim Outboter, der Erfinder und Hersteller des Elektroautos Microlino.
Die Juso wollen mit der Initiative «Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)» eine Besteuerung von 50 Prozent auf Erbschaften von über 50 Millionen Franken. Zusätzlich verlangt sie Massnahmen zur Verhinderung von Steuervermeidung, insbesondere in Bezug auf Wegzüge.
Die Einnahmen sollen ausschliesslich in Klimaschutzmassnahmen investiert werden und zu zwei Dritteln an den Bund und zu einem Drittel an den Kanton fliessen. Das Abstimmungsdatum ist noch nicht bekannt. Das Parlament lehnt die Initiative ohne Gegenvorschlag ab.