Eigenmietwert weg: Jetzt fehlen Bündner Touri-Orten Steuereinnahmen
Der Eigenmietwert wird abgeschafft. Eine Entscheidung, die viele Orte im Kanton Graubünden vor finanzielle Probleme stellt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Eigenmietwert wird abgeschafft.
- Für viele Orte im Kanton Graubünden bedeutet das nun hohe Steuerausfälle.
Die Schweizer Stimmbevölkerung hat entschieden: Der Eigenmietwert wird abgeschafft.
Für Kantone und Gemeinden bedeutet das Steuerausfälle – besonders in Tourismusregionen mit hohem Zweitwohnungsanteil.
Laut dem Bündner Finanzdepartement rechnet der Kanton mit 90 Millionen Franken Mindereinnahmen, wovon 70 Millionen auf Zweitwohnungen entfallen. SRF berichtet darüber.
Silvaplana verliert 1 Million Franken
In Silvaplana sind acht von zehn Wohnungen Zweitwohnungen. Gemeindepräsident Daniel Bosshard erwartet laut SRF einen Steuereinnahmen-Ausfall von 1 Million Franken jährlich: «Das ist ein ziemlich hoher Betrag.»
Deshalb müssten möglichst schnell Lösungen her. Eine mögliche Option sei eine Objektsteuer auf Ferienwohnungen. Doch dafür braucht es jedoch eine kantonale Grundlage – ein langwieriger Prozess, wie Bosshard betont.
Pontresina sucht ebenfalls nach Lösungen
Auch Pontresina rechnet mit einem Steuereinnahmen-Verlust von rund 1 Million Franken. Gemeindepräsidentin Nora Saratz Cazin sieht in einer Objektsteuer Chancen: «So können die Zweitwohnungseigentümer ihren Beitrag am Erhalt und Unterhalt der Infrastrukturen leisten.»
Doch ob die Mehrheit der Zweitwohnungsbesitzenden mitziehen würden, bleibt offen.
Ganz akut ist die Situation noch nicht: Frühestens 2028 wird der Eigenmietwert abgeschafft.