Ein Netzwerk von Schweizer Forschenden ist dem neuartigen Coronavirus und der davon ausgelösten Krankheit auf der Spur.
Unispital Zürich
Am Universitätsspital Zürich wird darauf geachtet, dass Mitarbeitende nicht auf erholsame Festtage verzichten müssen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher am Unispital Zürich haben einen Antikörpertest entwickelt.
  • Es handelt sich um einen rein experimentellen Test, der pseudonymisiert gemacht wird.

Forscher am Universitätsspital Zürich sind dem aktuell grassierenden Coronavirus und der davon ausgelösten Krankheit Covid-19 auf der Spur. Für ihre Studie nutzen sie einen neuen Antikörpertest.

Ein ganzes Netzwerk von Schweizer Forschern hat diesen Antikörpertest entwickelt, wie Adriano Aguzzi, Leiter des Instituts für Neuropathologie am Unispital, am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Dabei handelt es sich um einen rein experimentellen Test, der pseudonymisiert gemacht wird. Das heisst, den Patienten werden vorerst keine Informationen über ihren Status mitgeteilt. Über diesen Antikörpertest berichtete auch der «Tages-Anzeiger».

Im Gegensatz zu den gängigen Tests, bei denen ein Rachenabstrich auf Viruspartikel untersucht wird, testen die Forscher mit ihrer Neuentwicklung das Blut auf Antikörper. Diese werden gebildet, wenn Personen eine Sars-CoV-2-Infektion durchgemacht haben. Auch diejenigen, bei denen die Infektion mit wenigen oder gar keinen Symptomen abgelaufen ist, könnten so erkannt werden.

Am Unispital wollen die Forscher nun das Blut von allen Patienten, die ins Spital kommen, testen - nicht nur von Patienten, die mit einer Coronavirus-Infektion eingeliefert werden. Der Reihentest liefert wichtige Informationen.

Dunkelziffer kommt ans Licht

Damit können die Forscher beispielsweise feststellen, wie hoch die Durchseuchung ist, also wie viele Personen das Virus in sich tragen oder die Krankheit bereits durchgemacht haben. Ebenso kommt ans Licht, wie hoch die Dunkelziffer ist, weil die Patienten keine Symptome haben.

Untersucht wird aber auch, mit welchen Erkrankungen die Patienten ins Spital eingeliefert werden. Denn nicht alle kommen mit den typischen Symptomen wie Husten und Fieber.

«Es gibt noch sehr viele Unklarheiten», sagte Aguzzi. Für mehr Wissen zu sorgen, sei fundamental wichtig. Ein Vorteil des neuen Tests sei, dass ein sehr hoher Durchsatz möglich ist. Jeden Tag kann das Blut von 1000 bis 2000 Patienten getestet werden.

Da es sich jedoch um einen experimentellen Test handelt, ist damit keine personalisierte Diagnostik möglich, wie Aguzzi erklärt. Sonst müsste der Test von offiziellen Stellen akkreditiert werden, und dafür ist die Zeit zu knapp.

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