Zürcher Polizistin soll Milieu mit Geheiminfos versorgt haben
Einer Beamtin der Stadtpolizei Zürich wird Begünstigung und Verletzung des Amtsgeheimnisses vorgeworfen. Die Ex-Polizistin galt als Aushängeschild.

Das Wichtigste in Kürze
- Gegen eine Zürcher Polizistin läuft ein Strafverfahren.
- Die Frau soll geheime Polizeiinformationen ins Milieu weitergegeben haben.
- Die Ex-Beamtin galt als Aushängeschild der Polizei und wurde durch Social Media bekannt.
Die Stadtpolizei Zürich hat eine ihrer eigenen Beamtinnen ins Visier genommen. Die junge Frau – als Aushängeschild der Polizei durch Social Media bekannt – soll geheime Informationen an Dritte weitergegeben haben. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger».
Ende März nahmen Spezialermittler die Polizistin fest und durchsuchten ihre Wohnung im Grossraum Zürich. Die Staatsanwaltschaft bestätigte daraufhin die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen sie.
Dies wegen des Verdachts auf strafbare Handlungen gegen die Rechtspflege und die Amts- und Berufspflicht.
Begünstigung und Verletzung des Amtsgeheimnisses
Die konkreten Vorwürfe lauten Begünstigung und Verletzung des Amtsgeheimnisses, wie der «Tages-Anzeiger» auf wiederholte Nachfrage erfuhr. Begünstigung kann beispielsweise das Verschaffen eines falschen Alibis oder das Beseitigen von Beweismitteln bedeuten.
Sollte es zu einer Anklage kommen, könnte der Polizistin eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe drohen.
Die Polizistin hatte demnach Kontakte ins Milieu. Sie soll mehrere Personen mit internen Polizeiinformationen versorgt haben. Darunter Fotos, Adressen, Telefonnummern und Kennzeichen – auch wenn sie gerade nicht im Dienst war.
Polizistin ist ihren Job los
Nach ihrer Festnahme verlor die Beamtin ihren Job bei der Stadtpolizei Zürich. Eine Sprecherin bestätigte der Zeitung, dass sie nicht mehr für die Polizei arbeitet.
Weitere Fragen zum Fall konnte sie aufgrund des laufenden Strafverfahrens und des Persönlichkeitsschutzes nicht beantworten.
Die Beamtin war ein bekanntes Gesicht in den sozialen Netzwerken. Sie nutzte diese Plattformen regelmässig, um über ihren Alltag bei der Polizei zu berichten. Sie teilte Einblicke in ihr Training und ihren Dienstalltag.
Neben ihrer Online-Präsenz engagierte sie sich auch als Schiess-Ausbilderin und -Gotti für angehende Beamte.
Ihre Anwältin wollte sich zu den Vorwürfen gegenüber ihrer Mandantin nicht äussern.