Die SBB rechnen aufgrund den Folgen des Coronavirus mit nur 50 Prozent des Personals. Das hat den grössten Fahrplanwechsel aller Zeiten zur Folge.
Coronavirus: SBB-CEO Andreas Meyer äussert sich zur Angebotsreduktion im öffentlichen Verkehr. - YouTube/Der Schweizerische Bundesrat
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB reduzieren das Angebot bis am nächsten Donnerstag drastisch.
  • Der Grund: Die SBB rechnen bis Ende Mai mit einem Personalausfall von 50 Prozent.

Normalerweise stellen die SBB ihren Fahrplan im Dezember um. Die Änderungen erfolgen über Nacht und sind mal grösser, mal kleiner.

Die aktuelle Corona-Krise führt nun zu einem Fahrplanwechsel zum Frühlingsanfang. Weil die SBB in den nächsten zwei Monaten mit einem Personalausfall von 50 Prozent rechnen, bauen sie ihr Angebot schrittweise ab. «Es handelt sich um den grössten Fahrplanwechsel aller Zeiten», sagt CEO Andreas Meyer an einer Medienkonferenz am Donnerstagnachmittag. Auch sei ein Fahrplanwechsel noch nie so schnell geplant und dann umgesetzt geworden.

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Andreas Meyer spricht an der Medienkonferenz im Bundesmedienzentrum am Donnerstagnachmittag. - Keystone

Die schrittweise Ausdünnung des Angebots erfolgt in drei Etappen: Heute Donnerstag, am nächsten Montag und Donnerstag. Seit heute fallen Zusatzzüge im Fernverkehr während der Hauptverkehrszeit aus. Nachtzüge  verkehren nicht mehr und internationale Züge fahren nur bis zur Grenze. Ab Montag und dann spätestens Donnerstag fallen diverse Intercity-Züge, Interregios ganz oder teilweise aus.

Nachfrage drastisch gesunken

Meyer konnte an der Medienkonferenz auch Angaben zur Nachfrage machen. Im Regional- und Fernverkehr sei diese in den letzten Tagen um 80 Prozent zurückgegangen. «Es kam vor, dass auf der Strecke Bern-Zürich ein Gast einen Wagen für sich hatte. Und dies in der Hauptverkehrszeit.»

SBB nachfrage coronavirus
Die Nachfrage im öffentlichen Verkehr ging in den letzten Tagen drastisch zurück. Hier ein Bild vom Mittwoch am Bahnhof Visp. - Keystone

Die Baustellen würden, so gut es ginge, weitergeführt werden. Es könne aber zu Einschränkungen kommen. Ob die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels am 4. September stattfinden könne, sei aktuell nicht zu beantworten.

Falls sich die Ressourcen innerhalb der Firma weiter ausdünnen würden, wäre die SBB gezwungen das Angebot noch weiter zu reduzieren. Auch das würde gemäss Meyer dann wieder gestaffelt stattfinden.

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