Im Kampf gegen das Coronavirus setzt der Bund auf regelmässiges Testen und Impfen. Migranten stossen bei der Anmeldung aber auf Barrieren.
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Menschen mit Migrationshintergrund stossen bei der Anmeldung für einen Corona-Test oder für eine Impfung öfters auf Probleme. (Symbolbild) - migesplus.ch / Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Impfkampagne nimmt Fahrt auf, Ende Mai sollen alle Risikopatienten geimpft sein.
  • Migranten stossen bei der Anmeldung für Tests und Impfungen auf Schwierigkeiten.
  • Das Portal migesplus.ch arbeitet deshalb an nationalen Empfehlungen.

Der Appell an die Schweizer Bevölkerung im Kampf gegen das Coronavirus ist deutlich: «Lassen Sie sich impfen!» Für Gesundheitsminister Alain Berset ist die Impfung der Weg zurück in die Normalität. Immer mehr Kantone zünden nun den Impfturbo und lassen im Mai alle Personen ab 16 oder 18 Jahren Pieksen.

Impfung gegen das Coronavirus geht vorwärts

Auch die Statistik des Bundes zeigt: Die Impfung nimmt Fahrt auf, vor allem in den letzten Wochen. Bereits 10,8 Prozent der Bevölkerung hat beide Dosen erhalten und ist somit bestmöglich immunisiert.

Neben den Impfungen soll auch weiterhin regelmässig getestet werden, so die Empfehlung des Bundesrates.

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Die Impfkampagne zum Coronavirus nimmt Fahr auf.
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Der Bundesrat setzt weiterhin auf regelmässiges Testen.

Auf Plakaten, in sozialen Netzwerken und im TV: Der Bund gibt Millionen von Franken aus, um die laufende Kampagne der Bevölkerung vor Augen zu führen. Die Informationen gibt es auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

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Links ein Plakat der Impfkampagne zum Coronavirus, rechts BAG-Chefin Anne Lévy. - BAG/Keystone

Aber was ist mit den anderen Sprachen, insbesondere diejenigen der in der Schweiz lebenden Migranten? Auf der offiziellen Impf-Website des BAG kann man neben den Landessprachen und Englisch zwischen 20 weiteren Sprachen wählen. Dazu erscheint lediglich ein Faktenblatt mit den wichtigsten Informationen rund um das Coronavirus.

Wer aber zur Rubrik «Impfung» gelangt, wird via Link zu den Listen der Kantone weitergeleitet. Das Problem: Die Kantons-Websites werden nicht in die jeweiligen Fremdsprachen übersetzt. Das Gleiche gilt auch für die Anmeldung eines Tests zum Coronavirus.

Ist es für Menschen mit Sprachbarrieren somit umständlicher, zu einem Corona-Test und einer Corona-Impfung zu gelangen?

Migesplus verbreitet Gesundheitsinformationen für Migranten

In der Schweiz ist das Portal migesplus.ch für die Verbreitung von verständlichen Gesundheitsinformationen, unter anderem in den Sprachen der Migrationsbevölkerung, zuständig. Betrieben wird das Kompetenzzentrum durch das Schweizerische Rote Kreuz (SRK). Dieses beliefert auch die Medien der Migrationsbevölkerung.

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Migesplus.ch verbreitet unter anderem Informationen betreffend des Coronavirus in vielen Sprachen. - YouTube / @Diaspora TV Switzerland

«Anhand durchgeführter Interviews konnten wir feststellen, dass beim Zugang zu den Testzentren grosse Hürden für die Zielgruppen bestehen.» Das sagt Ursula Luder, Leiterin Kommunikation Departement Gesundheit und Integration des SRK auf Anfrage. Aus diesem Grund werde das SRK den Verantwortlichen von Testzentren diese Woche Empfehlungen für einen erleichterten Zugang übermitteln.

Leichterer Zugang zu Impfzentren

Bei den Impfungen werden die Empfehlungen nun erarbeitet. Im Juni sollen sie herausgegeben werden, so Luder weiter. Konkret gehe es bei den geplanten Neuerungen etwa um eine niederschwellige und gut verständliche Registrierung und Anmeldung. Sprich: Impfzentren sollen Menschen, die sich impfen lassen wollen, den Zugang möglichst leicht machen.

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Der Zugang zu Impfzentren soll der Migrationsbevölkerung erleichtert werden. - Keystone

Luder: «Bisherige Hilfestellung bieten Erklärvideos in zahlreichen Sprachen und Online-Gespräche mit Ärzten, welche die jeweilige Fremdsprache beherrschen.»

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