GDK-Präsident Lukas Engelberger sieht flächendeckende Einführung der 2G-Regel im Kampf gegen das Coronavirus als «Option» an.
Die Konferenz der Gesundheitsdirektoren ist laut ihrem Präsidenten, Lukas Engelberger, gegen eine allgemeine Impfpflicht. Damit würde nur eine Drohkulisse aufgebaut, die die Impfmotivation gefährden könnte. (Archivbild)
Die Konferenz der Gesundheitsdirektoren ist laut ihrem Präsidenten, Lukas Engelberger, gegen eine allgemeine Impfpflicht. Damit würde nur eine Drohkulisse aufgebaut, die die Impfmotivation gefährden könnte. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARCEL BIERI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Präsident der Gesundheitsdirektoren schliesst die 2G-Regel nicht mehr aus.
  • Die allgemeine Impfpflicht sehen Experten hingegen als die «aller letzte Massnahme».

Lukas Engelberger schliesst die flächendeckende Einführung von 2G-Regeln als Massnahme zur Bekämpfung des Coronavirus nicht aus. Der Bundesrat habe mit seinem Entscheid am Freitag schon vorgespurt, so der Präsident der Gesundheitsdirektoren,

In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» sagte der Experte aber auch: «Wenn man die Dynamik nicht in den Griff bekommt, werden Zulassungen nur mit 2G im öffentlichen Raum nicht ausreichen.» Dann werde man die Maskenpflicht ausweiten und neue Kapazitätsbeschränkungen einführen müssen.

Impfpflicht gegen das Coronavirus?

Wenig Kredit erhält derweil die Einführung einer Impfpflicht gegen das Coronavirus. In der Schweiz gelte der Grundsatz, dass die Impfung ein individueller Entscheid sein sollte. Das sagte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, der «NZZ am Sonntag». Mit einer allgemeinen Impfpflicht würde dieser Grundsatz verletzt.

Die Kommission sei der Meinung, dass eine solche allgemeine Impfpflicht nicht in Frage komme. Ausser es seien zuvor schon alle anderen Massnahmen bis hin zum Lockdown erfolglos ausgeschöpft worden. Engelberger sagte seinerseits, er glaube nicht, dass ein Obligatorium die Impfquote wesentlich erhöhe.

Würden Sie eine allgemeine Impfpflicht befürworten?

Es würde damit nur eine gewaltige Drohkulisse aufgebaut, die die Impfmotivation gefährden könnte. Für die Durchsetzung eines Impfobligatoriums müsste die Schweiz laut Engelberger zudem enorm harte Methoden anwenden. Und diese würden das Verhältnis zwischen Bürgern und Staat langfristig beschädigen.

SP-Wermuth zieht 2G-Obligatorium in Betracht

SP-Co-Präsident Cédric Wermuth zieht gar ein 2G-Obligatorium in Betracht. Bund und Kantone müssten die Impfkampagne nochmals deutlich verstärken, sagte Wermuth gegenüber der «SonntagsZeitung». Er glaube aber nicht, dass dies reichen werde. Deshalb müssten jetzt Tabus gebrochen werden. Es müsse nun rasch eine offene Diskussion über Massnahmen wie 2G oder eine Impfpflicht geführt werden.

SP-Nationalrat Fabian Molina macht seinerseits Druck bei der Impfpflicht. Am Montag muss der Bundesrat im Parlament Fragen dazu beantworten. Molina will wissen, welche Überlegungen die Landesregierung zu einem Impf-Obligatorium angestellt hat und welchen Handlungsspielraum der Bundesrat hat.

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