Einwegmasken aus Plastik gehören seit Auftreten des Coronavirus zum Alltag dazu. Oft landen sie nach Gebrauch im Meer. Die Plastik-Berge wachsen von Tag zu Tag.
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Einwegmasken landen oft nicht im Müll. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jährlich landen über 1,5 Milliarden Einwegmasken aus Plastik im Meer.
  • Doch auch unzählige Take-away-Verpackungen und To-go-Becher belasten die Umwelt.
  • Daraus resultieren Mikroplastik und lebensbedrohliche Situationen für Tiere.
  • Die Rettung sind Stoffmasken und Mehrwegbehälter fürs Essen zum Mitnehmen.

Chirurgische Gesichtsmasken gehören seit über einem Jahr zu unserem Leben dazu. Im Büro, im öffentlichen Verkehr oder im Einkaufszentrum – überall ist sie mit dabei. Nach dem Ausziehen landet sie oft im Jackensack oder wird um den Arm getragen. Und Schwups, ist sie auch schon verloren.

Coronavirus führt zur Plastik-Flut

Entsorgt werden sollte die Maske eigentlich in einem geschlossenen Mülleimer. Viele von ihnen landen aber nicht dort, sondern auf der Strasse, in der Natur oder noch schlimmer: im Meer. Dort wird sie nicht nur für Meeresbewohner zum Problem.

Rund 1,5 Milliarden Masken landeten laut Schätzungen der NGO «OceansAsia» im Jahr 2020 in den Weltmeeren. Daraus resultiert über Jahre hinweg Mikroplastik, welcher über den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten wieder in den menschlichen Körper gelangt. Allerdings leiden Tiere auch direkt unter der pandemiebedingten Plastik-Flut.

Ein Team der niederländischen Universität in Leiden suchte im Internet nach Fotos solcher Fälle. Fündig wurden die Forscher bei Tierfotografen, Birdwatchern, Tierrettungsorganisationen oder Strand-Aufräumaktionen. In den Niederlanden selbst verendete ein Flussbarsch in einem Einweghandschuh, wie das Naturmagazin «Geo» den Studienleiter Auke-Florian Hiemstra zitiert.

Pflichtbewusst entsorgen

Weiter starben Vögel, weil sie sich in den Schlaufen von Einwegmasken verhedderten. Ein Pinguin in Brasilien starb mit einer Maske im Magen. Und in England verenden Igel und Füchse, weil sie sich in den Einwegmasken verfangen. Auch wenn solche Bilder eher sporadisch geschossen werden, gilt das Coronavirus als Auslöser dieser Situationen.

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Nur wer seine Maske pflichtbewusst entsorgt, kann Tierleid verhindern. - Pexels

Vermieden werden können solche Situationen nur durch eine pflichtbewusste Entsorgung der Atemmasken. Oder den Umstieg auf Stoffmasken. Dies der Appell von Florian Kasser, Mediensprecher bei Greenpeace Schweiz, gegenüber Nau.ch.

«Stoffmasken sind ein Teil der Lösung, da sie seltener weggeworfen werden», sagt Kasser. «Wenn sie genügend oft verwendet werden, sind sie auch bezüglich der Produktion vorteilhaft gegenüber Plastikmasken.»

Plastik-Berge im Beizen-Lockdown

Für besonders gefährdete Personen hält Greenpeace aber an der Empfehlung der Taskforce fest. Diese rät Risikopatienten weiterhin zu Einwegmasken. Doch bei den Masken nimmt das Plastik-Problem noch kein Ende. Während der vergangenen Wochen sammelten sich im Beizen-Lockdown unzählige Take-away-Verpackungen aus Plastik an.

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Durch das Coronavirus und den resultierenden Beizen-Lockdown nahm der Gebrauch von Plastikverpackungen deutlich zu. - Keystone

«Die Menge an Wegwerfprodukten ist klar gestiegen. Da der Anteil an Produkten, die in der Umwelt landen, gleich bleibt, steigt auch das Littering.» Der resultierende Druck auf die Umwelt sei immens, so Kasser. Dennoch sei ein Take-away-Boykott nicht der richtige Weg.

Umsatteln auf Mehrwegbehälter

Greenpeace empfiehlt viel mehr das Abholen des Essens mit einem eigenen Behältnis. Oder aber die Nutzung von Mehrwegsystemen wie ReCircle.

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Besser wird das Essen in einem Mehrwegbehälter abgeholt. - Pexels

«Der Take-away-Branche empfehlen wir, sich an solche Systeme anzuschliessen. Damit werden echt viel Einwegverpackungen vermieden.»

Nutzen Sie Mehrwegbehälter für ihr Take-away-Essen?

Gleichzeitig würde für die angeschlagene Gastrobranche kein Mehraufwand entstehen, ist Kasser überzeugt. Am besten sind dafür Behältnisse aus Glas – etwa Weckgläser oder Tupper aus Glas – geeignet.

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