Frauengesundheit: Was sind die Anzeichen für Eierstockkrebs?
Eierstockkrebs ist eine der grössten Bedrohungen für die Frauengesundheit. Allerdings gibt es keine sicheren Früherkennungsmethoden. Wir klären auf.

Das Wichtigste in Kürze
- Jedes Jahr erkranken in der Schweiz etwa 600 Frauen an Eierstockkrebs.
- Eierstockkrebs verläuft aufgrund der meist späten Diagnose häufig tödlich.
Eierstockkrebs – in der Fachsprache auch Ovarialkarzinom genannt – zählt zu den häufigsten Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. In der Schweiz sind laut dem Krebsmonitoring des Bundesamtes für Statistik jährlich etwa 600 Frauen davon betroffen. Eierstockkrebs gilt als besonders tückisch, da er oft sehr spät erkannt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Heilung meist nicht mehr möglich.
Was ist Eierstockkrebs?
Eierstockkrebs lässt sich in drei verschiedene Erkrankungen unterteilen. Etwa neun von zehn Tumoren sind sogenannte epitheliale Tumore. Sie entstehen in der obersten Zellschicht, die den Eierstock umgibt.
Seltener sind Keimstrangstromatumore, die im Stützgewebe entstehen. Gefolgt von Keimzelltumoren, die aus den Eizellen des Eierstocks entstehen.

Von den sogenannten gynäkologischen Tumoren, die ausschliesslich die Frauengesundheit betreffen, führt Eierstockkrebs am häufigsten zum Tod. Dies liegt daran, dass der Krebs häufig erst im fortgeschrittenen Stadium (FIGO III/IV) entdeckt wird. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt dann nur noch 20 bis 30 Prozent.
Eierstockkrebs: Die Symptome
Im Gegensatz zu Brust- und Gebärmutterhalskrebs gibt es für Eierstockkrebs keine spezifischen Vorsorgeprogramme. Zudem treten keine eindeutigen Symptome auf, die auf diese Erkrankung hinweisen. Frauen sollten bei den folgenden allgemeinen Symptomen hellhörig werden:

Diffuse Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl, Blähungen und Bauchschmerzen sowie eine unklare Zunahme des Bauchumfangs. Diese geht ohne Gewichtszunahme einher.
Auch ungewöhnliche Blutungen ausserhalb der Monatsblutung oder nach den Wechseljahren können auf Eierstockkrebs hindeuten. Wenn Sie diese oder ähnliche Symptome der Frauengesundheit bemerken, sollten Sie sie medizinisch abklären lassen.
Risikofaktoren für die Frauengesundheit
Es gibt einige Gruppen, die ein besonders hohes Risiko für Eierstockkrebs in sich tragen. Dazu gehört eine erbliche oder genetische Vorbelastung. Gibt es in Ihrer Familie viele Frauen, die an Brustkrebs oder Eierstockkrebs erkrankt sind, ist auch Ihr Risiko erhöht.

Dies gilt insbesondere für Frauen, die eine Mutation der Gene BRCA1 oder BRCA2 aufweisen und somit ein erhöhtes Krebsrisiko haben.
BRCA steht dabei für «Breast Cancer». Bei familiärer Vorbelastung können Sie sich mittels eines Gentests auf diese Mutation untersuchen lassen. Laut aktuellen Studien liegt die Prävalenz bei 1:500 bis 1:1.000 Frauen.
Frauengesundheit: Vorbeugung von Eierstockkrebs
Weitere Risikofaktoren für Eierstockkrebs sind Unfruchtbarkeit, Kinderlosigkeit sowie eine Hormontherapie nach den Wechseljahren. Umgekehrt konnte gezeigt werden, dass mehrere Geburten und längere Stillzeiten das Risiko für Eierstockkrebs senken.
Es ist jedoch keine Lösung, nur zur Krebsvorsorge mehrere Kinder zu bekommen. Die regelmässige Einnahme der Pille, welche den Eisprung hemmt, kann ebenfalls zur Prävention beitragen.

Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen kann eine gesunde Lebensweise die Tumorbildung nicht verhindern. Sie wirkt sich jedoch auf vielfältige Weise positiv auf die Gesundheit von Frauen aus.
So kann sich der Körper beispielsweise besser gegen mutierende Zellen zur Wehr setzen. Achten Sie deshalb auf eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und vermeiden Sie Übergewicht.
Frauengesundheit: Die Behandlung von Eierstockkrebs
Solange der Tumor noch keine Metastasen gebildet hat, sind die Heilungschancen gut. Er kann dann im Rahmen einer Operation vollständig entfernt werden. Dazu ist allerdings auch die Entfernung der Eierstöcke, der Eileiter und der Gebärmutter erforderlich.
Eine Schwangerschaft ist nicht mehr möglich. Anschliessend wird eine Chemotherapie durchgeführt, um etwaige noch vorhandene Krebszellen zu zerstören.
Wenn sich der Tumor bereits ausgebreitet hat, sind nur noch Behandlungen mit Chemotherapie oder Strahlentherapie möglich. Diese erfolgen ambulant und können in den Alltag integriert werden. Allerdings sind die Heilungschancen schlecht. Vor allem, wenn der Krebs bereits Organe wie die Lunge, die Leber oder sogar das Gehirn befallen hat.