Nach der bewilligten Kundgebung gegen Coronavirus-Richtlinien in Zürich kam es in der Nacht zu Unruhen. Ein Polizist wurde verprügelt.
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Die Stadtpolizei Zürich. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Corona-Demo in Zürich kam es in der Nacht zu Ausschreitungen.
  • Die Polizei setzte Gummischrot, Reizstoff und einen Wasserwerfer gegen die Personen ein.
  • Ein Polizist wurde durch Fusstritte und Schläge verletzt.
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Am späten Samstagabend haben in Zürich nach einer bewilligten Kundgebung gegen die Corona-Schutzmassnahmen rund 50 Personen im Kreis 4 einen unbewilligten Marsch durchgeführt. Nachdem ein Container angezündet wurde, setzte die Polizei Reizstoff und Gummischrot ein.

Wie die Stadtpolizei Zürich heute Sonntag mitteilte, meldet sich am Samstagabend kurz nach 20.30 Uhr ein Mann telefonisch bei ihr. Er gab an, dass er nach der Teilnahme an der bewilligten Kundgebung auf dem Helvetiaplatz von mehreren Unbekannten die aus dem Kanzleischulhausareal gekommen seien, verprügelt und beraubt worden sei.

Sie seien mit seinem Rucksack und mehreren Länder- und Symbolfahnen in eine besetzte Liegenschaft an der Kernstrasse geflüchtet. Der Verletzte musste von Sanitätern betreut und hospitalisiert werden.

Nachdem die Polizisten Kontakt mit den Hausbesetzern aufgenommen hatten, liessen sie sich freiwillig polizeilich kontrollieren. Die Personalien der kontrollierten zehn Personen wurden festgehalten. Der Rucksack und andere Utensilien des Verletzten wurden in der Liegenschaft anlässlich der Kontrolle von der Polizei gefunden und sichergestellt.

Gummischrot, Reizstoff und Wasserwerfer

Gegen 23.15 Uhr versammelten sich dann gegen 50 Personen im Bereich Langstrasse/Kanzleistrasse. Sie bauten Barrikaden auf und marschierten in die Wengistrasse und wieder zurück.

Nachdem an der Langstrasse zwei Container in Brand gesetzt worden waren, setzte die Polizei Gummischrot, Reizstoff und einen Wasserwerfer ein. Kurz nach Mitternacht beruhigte sich die Situation, sodass die gesperrten Strassen wieder freigegeben werden konnten.

Polizist mit Tritten und Schlägen verletzt

Weiter wurde kurz vor Mitternacht ebenfalls im Kreis 4 ein Stadtpolizist verletzt. Er hatte einen Unbekannten daran gehindert, aus einem Pneu eines Streifenwagens die Luft herauszulassen. Als der Polizist den Mann habe festnehmen wollen, hätten ihn mehrere unbekannte Männer getreten und geschlagen.

Polizei Zürich
Polizisten mit Schutzmasken gehen im Vorfeld der Covid19-Parade, einer Demonstration gegen die Coronamassnahmen, über den Sechseläutenplatz. - keystone

Der Polizist erlitt Schürfungen und Blutergüsse. Ein 27-jähriger Mann konnte wenig später nach einer Verfolgung zu Fuss in einem Lokal festgenommen werden. Die anderen Unbekannten schlug ein Kollege des Polizisten mit Pfefferspray in die Flucht, wie es in der Mitteilung von heute Sonntag heisst.

Einige Stunden nach diesem Vorfall wurde bei einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Männern an der Verzweigung Kernstrasse/Brauerstrasse einer der Kontrahenten am Kopf verletzt. Er musste in ein Spital gebracht werden. Den anderen Mann nahm die Polizei fest.

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