Das Coronavirus scheint der Schweizer Bevölkerung Sorgen zu machen. Die Dargebotene Hand erhielt im März 2020 deutlich mehr Anrufe, als in den Monaten zuvor.
Welttag der Suizidprävention.
Dargebotene Hand erhält zu Zeiten des Coronavirus deutlich mehr Anrufe. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Dargebotene Hand erhält derzeit mehr Anrufe als üblich.
  • Die Corona-Krise hinterlässt bei der Schweizer Bevölkerung offenbar Spuren.
  • Viele Freiwillige helfen derzeit bei der Non-Profit-Organisation aus.

Die Dargebotene Hand erhält in den Zeiten des Coronavirus deutlich mehr Anrufe als vorher. Fast 17'000 Menschen haben im Monat März Kontakt über die Telefonnummer 143 gesucht. Das waren 7,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie die Dargebotene Hand am Donnerstag mitteilte.

Coronavirus ist auch ein Grund für die Anrufe

Die Sorge rund um das Coronavirus sei ab Anfang März in mehr als 3500 Gesprächen ein Thema gewesen. Für viele Menschen seien die Pandemie und ihre Folgen jedoch nicht der einzige Gesprächsinhalt gewesen. Sie komme zu den bisherigen Sorgen noch hinzu.

Coronavirus
Angestellte von der «Dargebotenen Hand» nehmen zu Zeiten des Coronavirus vermehrt Anrufe entgegen. - keystone

Deutlich häufiger als im Vorjahr seien die Themen Einsamkeit und Sorge um die Alltagsbewältigung thematisiert worden. Das Thema Gewalt habe in der allgemeinen Statistik dagegen um einen Fünftel abgenommen.

Damit der erhöhte Bedarf abgedeckt werden kann, hat Telefon 143 im April die Zahl der Schichten um 14 Prozent erhöht. Das sind in der Woche rund 300 Stunden mehr potenzielle «Redezeit», wie es weiter heisst.

Freiwilligenarbeit ist gefragt

Dies sei möglich, weil viele der bei der Dargebotenen Hand tätigen Freiwilligen mehr Einsätze leisteten. Ausserdem hätten sich auch ehemalige Freiwillige bereit erklärt, zu Zeiten des Coronavirus wieder Dienst zu tun. Das Bundesamt für Gesundheit sowie die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz finanzierten die Kapazitätserweiterung.

Die Dargebotene Hand ist eine politisch und konfessionell unabhängige und neutrale, Zewo-zertifizierte Non-profit-Organisation. Sie finanziert sich zu 40 Prozent aus institutionellen Beiträgen und zu 60 Prozent aus Spenden. Sie bildet für alle Menschen unter der Telefon-Nummer 143 eine niederschwellige Anlaufstelle für emotionale Erste Hilfe. In zwölf Regionalstellen sind rund 670 gut ausgebildete und professionell betreute Freiwillige am Werk, um die Anrufe entgegen zu nehmen.

Das Angebot ist kostenlos, anonym und rund um die Uhr erreichbar. Um Hilfe ersucht werden kann per Telefon E-Mail oder Chat, am einfachsten sei der Einstieg über www.143.ch, schreibt die Dargebotene Hand.

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