Die Ehrenamtlichen vom Sorgentelefon 143 haben 2019 insgesamt 181'572 Gespräche mit Ratsuchenden geführt. Das entspricht einer Zunahme von 4,2 Prozent.
sorgentelefon
Anonym, kostenlos und stark gefragt: Das Sorgentelefon 143 berät Menschen mit den unterschiedlichsten Sorgen und Problemen. (Symbolbild) - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Insgesamt führte die Dargebotene Hand 181'572 Gespräche mit Ratsuchenden.
  • Das entspricht einer Zunahme von 4,2 Prozent im Vergleich zu 2018.

Die ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer vom Sorgentelefon 143 haben 2019 insgesamt 181'572 Gespräche mit Ratsuchenden geführt. Das entspricht einer Zunahme von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weiter stark gestiegen sind die Online-Beratungen der Dargebotenen Hand.

Die Steigerung der Gesprächszahlen sei nebst der Rekrutierung neuer Freiwilliger auch einer engen Kooperation unter vier Regionalstellen zu verdanken, welche bei Überlastung Anrufe auf eine Stelle mit freien Linien umleiten können, wie der Verband Die Dargebotene Hand am Mittwoch mitteilte. Die insgesamt 12 regionalen Stellen können per Telefon, Chat und E-Mail erreicht werden.

Dargebotene Hand
Hinweis auf die Dargebotene Hand. - Keystone

Die Anzahl Online-Kontakte hat im letzten Jahr sprunghaft zugelegt: Sie stieg um 35 Prozent auf 9’303. Dabei entfallen knapp zwei Drittel auf Chat- und ein gutes Drittel auf Mail-Kontakte. Diese Verteilung hat sich gegenüber 2018 kaum verändert.

Der Zuwachs ist laut Mitteilung auf den Ausbau des Chats zurückzuführen: Feedbacks hätten gezeigt, dass der Bedarf, mit 143 zu chatten, insbesondere bei jungen Erwachsenen und Jugendlichen, sehr gross sei. Mit Hilfe einer überregional verbesserten Koordination werde Telefon 143 in den nächsten Jahren verstärkt in diesen Kanal investieren.

Junge telefonieren weniger gern

Knapp 22 Prozent der Kontakte im Online-Bereich entfallen auf die unter 18-Jährigen, rund 40 Prozent auf die 19- bis 40-Jährigen. Bei den Telefongesprächen beträgt der Anteil der Minderjährigen dagegen kaum 1 Prozent. Auf die Gruppe der 19- bis 40-Jährigen entfallen 18 Prozent der telefonischen Beratungen. Die 41- bis 65-Jährigen bildeten die grösste Gruppe der Anrufenden.

Erfreut zeigte sich der Verband über den Umstand, dass sich 2019 mehr als 62'000 Männer getraut haben, bei der Telefonnummer 143 anzurufen. Das sind 13 Prozent mehr als 2018.

Dargebotene Hand
Die Telefonnummer der dargebotenen Hand. - Keystone

Auch in der Reihenfolge der Themen unterschieden sich die drei Kanäle. Am häufigsten wurde am Telefon wie schon in den Vorjahren über psychische Leiden gesprochen (24 Prozent), gefolgt von Anliegen rund um die Alltagsbewältigung (21 Prozent). Auf Platz 3 folgten Gespräche, die aus Einsamkeit geführt wurden (10%). Diese schwinge jedoch auch unausgesprochen bei vielen anderen Anrufen mit, heisst es in der Mitteilung.

Stigma-Themen lieber anonymer

Auch in den Online-Kanälen sind psychische Leiden (21%) und Schwierigkeiten mit der Alltagsbewältigung (13%) wesentliche Gründe für einen Kontakt. Auf Platz 4 - und damit rund fünfmal häufiger als am Telefon - folgt mit fast 8 Prozent aller Nennungen die Suizidalität. Bei stigmatisierten Themen würden sich die Anrufenden häufiger lieber anonymer, heisst ohne Stimme, austauschen.

In den 12 Regionalstellen sind rund 670 gut ausgebildete und professionell betreute Freiwillige am Werk, wie der Verband weiter schreibt. Das Angebot der Dargebotenen Hand ist kostenlos, anonym und rund um die Uhr präsent. Die niederschwellige Anlaufstelle wird zu 40 Prozent aus institutionellen Beiträgen und zu 60 Prozent aus Spenden finanziert.

Zahlreiche Aktionen in den Regionen werden am kommenden Samstag auf das Angebot der Dargebotenen Hand aufmerksam machen. Auf den Webseiten respektive auf Facebook sind zahlreiche News und Fotos aus den Regionen zu finden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ChatTelefonFacebook