Corona hat die Zahl anderer Infektionskrankheiten reduziert

Keystone-SDA
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Bern,

Im 2020 gingen gemäss BAG die meldepflichtigen Infektionen im Vorjahresvergleich um 20 Prozent zurück. Grund seien dafür seien auch die Corona-Massnahmen.

Maskenpflicht
Laut dem BAG gab es im letzten Jahr deutlich weniger gemeldete Infektionen im vergangenen Jahr. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2020 wurden weniger Infektionen, mit Ausnahme solcher durch Zeckenbisse, gemeldet.
  • Das geht aus dem vom Montag veröffentlichten BAG-Bulletin hervor.
  • Demnach sank die Anzahl an gemeldeten Infektionskrankheiten um rund 20 Prozent.

Deutlich weniger Infektionen im vergangenen Jahr, mit Ausnahme solcher durch Zeckenbisse: Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Demnach gingen die meldepflichtigen Infektionskrankheiten im Vergleich zu 2019 um rund 20 Prozent zurück.

Erklärt werden könne dies durch den Rückgang der Übertragungen aufgrund von Massnahmen gegen Covid-19. Das heisst es im BAG-Bulletin, das am Montag veröffentlicht wurde.

Anzahl der Frühsommer-Meningoenzephalitis stieg um 13 Prozent

Im Jahr 2020 gab es demnach rund 65'000 Meldungen. Der Fälle-Rückgang reichte von 15 Prozent bis 90 Prozent im Vergleich zu den Werten der Jahre 2015 bis 2019. Einzig die Zahl der Fälle von zeckenübertragener Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) stieg im Jahr 2020 an (+13 Prozent).

Frühsommer-Meningoenzephalitis
Die Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis nehmen zu. Experten raten daher vor allem Menschen, die in einem Risikogebiet leben, jetzt zur Impfung. (Symbolbild) - dpa

Neben den Corona-Massnahmen erklärt das BAG den Zahlenrückgang mit individuellen Verhaltensänderungen und mit einer vom Gesundheitssystem bedingten Untererfassung der Fälle. Dies seien aber lediglich mögliche Erklärungen.

Es gebe zwei verschiedene Mechanismen, die die Abnahmen begründen können, so das BAG: Erstens, dass bei gleicher Häufigkeit der Erkrankung in der Bevölkerung insgesamt weniger Fälle gemeldet wurden.

Coronavirus - Schweiz
Eine Reisende kauft sich mit Mund-Nasen-Schutz in einem Bahnhof ein Ticket. - dpa

Die tiefere Anzahl an gemeldeten Fällen müsse somit nicht notwendig eine Abnahme der Übertragungen widerspiegeln. Sondern: Sie zeige eine Untererfassung der tatsächlichen Fälle, weil Erkrankte keinen Arzt aufsuchten oder aufsuchen konnten.

Zweitens könne es sein, dass die Corona-Massnahmen zu einer Reduktion der Übertragung von anderen Erregern geführt haben. Für jede Krankheit dürften die beiden Mechanismen unterschiedlich stark die Fallzahlen beeinflusst haben, folgert das BAG.

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