WHO: Milliarde Menschen leben mit Depression und Angst
Laut WHO leben über eine Milliarde Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Angst und Depressionen – Frauen sind besonders betroffen.

Mehr als eine Milliarde Menschen sind weltweit von psychischen Störungen betroffen.
Angstzustände und Depressionen zählen laut der WHO zudem zu den häufigsten Diagnosen.
Besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen steigen die Zahlen rasant. Frauen sind insgesamt stärker betroffen als Männer.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen nehmen zu
Psychische Erkrankungen verursachen nicht nur menschliches Leid, sondern hohe wirtschaftliche Verluste. Laut der WHO belasten Depressionen und Angststörungen die Weltwirtschaft jährlich mit rund 1 Billion US-Dollar.
Das entspricht rund 796'672'458 Franken. Dennoch investiert ein Grossteil der Länder weiterhin zu wenig in die psychische Versorgung.
Weltweit fliessen im Durchschnitt nur zwei Prozent der Gesundheitsbudgets in diesen Bereich, so die Analyse der WHO.
Drastische Versorgungslücken weltweit
Die Versorgung psychisch Erkrankter ist vielerorts mangelhaft. In armen Ländern kommt auf 100’000 Einwohner oft weniger als eine Fachkraft für psychische Gesundheit.
In reichen Ländern sind es bis zu 60, wobei der Medianwert global bei 13 Fachpersonen liegt. Weniger als zehn Prozent der Staaten haben auf gemeindenahe Versorgungskonzepte umgestellt, berichtet die «Gesundheit Österreich GmbH» (GÖG).

Schulische Präventions- und Suizidprogramme sind inzwischen in über 80 Prozent der Länder etabliert. Trotzdem werden die meisten Betroffenen weiterhin nicht angemessen behandelt.
Frauen und Jugendliche besonders gefährdet
Frauen leiden häufiger an Depressionen und Angststörungen als Männer. Mag. Alexander Grabenhofer-Eggerth erklärt gegenüber dem «ORF», dass Ursachen wie Einsamkeit, hoher Leistungsdruck und Social Media eine Rolle spielen.
Bei Männern wird aber häufiger ADHS diagnostiziert.
Die gesellschaftliche Akzeptanz, offen über psychische Leiden zu sprechen, hat laut Grabenhofer-Eggerth in den letzten Jahren zugenommen.
Hohe Suizidrate, massive wirtschaftliche Verluste
Im Jahr 2021 verzeichnete die WHO weltweit 727’000 Suizide. Suizid bleibt eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Menschen, wie die «Welt» mitteilt.
Auf jeden Suizid kommen etwa 20 Suizidversuche.
Psychische Störungen sind inzwischen die zweithäufigste Ursache für langfristige gesundheitliche Einschränkungen.
WHO fordert entschlossenes Handeln
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betont: «Investieren in psychische Gesundheit heisst investieren in Menschen (...)», wie die «GÖG» berichtet.
Die WHO verlangt von allen Regierungen, psychische Gesundheit als Priorität zu behandeln und solide Versorgungssysteme aufzubauen.
Fachkräftemangel und geringe Budgets sind für die massiven Versorgungslücken mitverantwortlich. Nur durch gezielte Investitionen lassen sich die globalen Ziele für mentale Gesundheit bis 2030 erreichen, so die WHO.