Neurologe: Smartphones wirken sich schädlich auf das Gehirn aus

Sina Barnert
Sina Barnert

Frankreich,

Wer sein Smartphone intensiv nutzt, schadet seinem Gehirn. Trotzdem ist das Handy nicht per se schlecht für die Gesundheit.

Smartphone
Wer sein Smartphone oft nutzt, schadet seinem Gehirn. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Übermässiger Smartphone-Konsum schadet dem Gehirn.
  • Das Gedächtnis wird von der exzessiven Nutzung in Mitleidenschaft gezogen.
  • Für ältere Menschen kann das Smartphone aber einen positiven Nutzen haben.

Es ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken: das Smartphone.

Das Handy begleitet uns den ganzen Tag. Es fungiert als Wecker und organisiert als Navi oder Reiseplaner den Weg zur Arbeit.

Auf dem Smartphone lesen wir Zeitung, schauen TV und bleiben mit unseren Liebsten in Kontakt. Kurzum: Das Handy ist unser permanenter Begleiter.

40 Prozent der Schweizer sind Handysüchtig

Doch der stetige Handykonsum wird zunehmend auch kritisch gesehen. Eine 2024 erschienene Studie kam zum Schluss, dass gut 40 Prozent der Befragten Anzeichen einer deutlichen bis ausgeprägten Nomophobie aufweisen.

Bist du handysüchtig?

Nomophobie bezeichnet die krankhafte Angst, ohne Mobiltelefon zu sein. Besonders junge Menschen zwischen 16 und 35 Jahren sind laut der Studie davon betroffen.

Besonderen Einfluss hat die Smartphone-Nutzung dabei vor allem auf das menschliche Gehirn.

Smartphones wirken sich «schädlich auf das Gehirn» aus

Neurochirurg Marc Tadié erklärt dazu gegenüber «Le Figaro»: «Es ist eindrücklich, wie stark die Verhaltensänderung ist, die wir bei den Menschen beobachten können.»

Niemand lese im ÖV mehr, die Menschen würden sich nicht mal mehr in die Augen schauen. Das habe Folgen.

«Es gibt heute fundierte wissenschaftliche Belege dafür, dass sich Smartphones schädlich auf das Gehirn auswirken.»

Besondere Auswirkung habe das Smartphone dabei auf das menschliche Gedächtnis. Dieses leide unter dem Handykonsum.

«Das Gedächtnis ist nicht einfach eine Festplatte»

Dazu meint Tadié: «Ein Muskel, der nicht benutzt wird, verkümmert – bei bestimmten Hirnregionen verhält es sich gleich.»

Je mehr kognitive Aufgaben man dem Smartphone überlassen, desto weniger werde der Hippocamus trainiert. Dieser ist der wichtigste Baustein des episodischen und räumlichen Gedächtnisses.

Hast du ein gutes Gedächtnis?

Es sei zudem auch nur zum Teil möglich, dies rückgängig zu machen, erklärt der Neurochirurg gegenüber «Le Figaro». Denn: «Das Gedächtnis ist nicht einfach eine Festplatte. Es macht uns zu Menschen.»

Eine übermässige Smartphone-Nutzung könne gravierende Folgen haben. «Ein übermässiger Smartphone-Gebrauch erhöht Angstzustände, Stress und Depressionen

«Alter und Dosis spielen eine wichtige Rolle»

Doch das Handy kann mitunter auch positive Effekte haben. So beispielsweise für ältere Menschen.

Smartphone
Auf ältere Menschen können Smartphones positive Auswirkungen haben. - keystone

Es sei nützlich, um «der Isolation entgegenzuwirken». Zudem stimuliere es das prozedurale Gedächtnis und wecke neue Lebensfreude.

Darum kommt Tadié zum Fazit: «Das Gerät an sich ist nicht schlecht, doch das Alter und die Dosis spielen eine wichtige Rolle.»

Kommentare

User #3198 (nicht angemeldet)

Am besten gehen wir zurück in die Steinzeit. Ohne Handy und viel mehr Drogen

User #3218 (nicht angemeldet)

Hier schreiben wieder einmal die hoch gebildeten Kommentare.

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