Leben wir mit der Sommerzeit gegen unseren Rhythmus?
Zeitumstellung beschäftigt die Menschen. Studien zeigen: Sieben Monate lang leben wir in der unnatürlichen Sommerzeit – laut Experten mit Folgen für den Körper.

In der Nacht auf Sonnatag wurden die Uhren erneut zurückgestellt. Die Winterzeit, auch Normalzeit genannt, ist wieder gültig.
Sommerzeit zwar beliebter, aber ungesünder
Wie die «Tagesschau» berichtet, sprechen Chronobiologen von einer Rückkehr zur natürlichen Zeit. Die Sommerzeit dauert sieben Monate und gilt als beliebter.
Doch laut einer aktuellen Studie aus den USA hat sie negative Folgen für den Biorhythmus. Wie die «Tagesschau» weiter berichtet, stört das Leben in der Sommerzeit den inneren Rhythmus der meisten Menschen.

Forscher aus Stanford bestätigen, dass bei dauerhafter Standardzeit weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Frühere deutsche Studien zeigen höhere Raten von Herzinfarkten und Verkehrs- sowie Arbeitsunfällen nach der Umstellung.
Die Normalzeit und ihre Bedeutung
Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) entspricht dem natürlichen Sonnenstand. Chronobiologen wie Albrecht Vorster aus Bern betonen, dass Sommerzeit eine künstliche Verschiebung darstellt.
«In der Sommerzeit, der künstlichen Zeit, die wir 1980 eingeführt haben, verschieben wir das Ganze (...)», erklärt Vorster. Der Wechsel zur Sommerzeit führe nach seiner Aussage direkt zu mehr Krankenhauseinweisungen.
Laut der «Tagesschau» erhalten Menschen im Herbst eine «geschenkte» Stunde, wodurch die gesundheitsschädigenden Effekte geringer ausfallen.
Zeitumstellung als ein europäischer Streitfall
Die EU wollte die Zeitumstellung eigentlich abschaffen. Wie die «Tagesschau» berichtet, scheiterten viele Verhandlungen bisher an den unterschiedlichen Interessen der einzelnen Länder.
Spanien würde bei dauerhafter Sommerzeit bis 09:30 Uhr in Dunkelheit leben, Polen hingegen ab 03:00 Uhr Helligkeit erfahren.
Die aktuelle Sommerzeit orientiert sich am 30. Längengrad Ost, wie in St. Petersburg. Experten betonen, dass dies nicht der natürlichen Zeit Mitteleuropas entspricht und für viele Menschen belastend ist.
Die gesundheitlichen Folgen der Sommerzeit
Chronobiologe Till Rönneberg von der LMU München legt dar, dass der biologische Rhythmus sich an der Sonne orientiert. Die Uhrumstellung führe zu einem sogenannten «sozialen Jetlag», wenn die innere und äussere Zeit auseinanderfallen.

Dieser Jetlag habe laut Forschern messbare gesundheitliche Auswirkungen.
Forschungen zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Zeitumstellung und erhöhten Risiken für Schlaganfälle oder andere Krankheiten.
Tipps für den Umgang mit der Zeitumstellung
Schlafforscher empfehlen, nach der Umstellung möglichst viel Zeit draussen zu verbringen. Vorster rät, Sonnenlicht zu tanken, um die Anpassung zu erleichtern, so die «Tagesschau».
Denn im Herbst sind Lichtmangel und Müdigkeit häufige Folgen.
Die Diskussion um die Zeitumstellung bleibt damit weiterhin aktuell. Experten aus Wissenschaft und Medizin fordern eine Rückkehr zur Normalzeit über das ganze Jahr.
















