Astronomen konnten mit einer neuen Methode die Windgeschwindigkeiten auf dem Jupiter messen. Die Geschwindigkeiten sind stärker als in den grössten Tornados.
Eine künstlerische Darstellung der Winde in der Stratosphäre des Jupiters in der Nähe des Südpols des Planeten, wobei die blauen Linien die Windgeschwindigkeiten darstellen (veröffentlicht am 18. März 2021). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Astronomen konnten Moleküle in der Atmosphäre rund um den Jupiter verfolgen.
  • So konnten die Windgeschwindigkeiten auf dem Planeten direkt gemessen werden.
  • Die Geschwindigkeit liegt bei rund 400 Metern pro Sekunde, was rund 1455 km/h entspricht.

Ein Team von Astronomen hat erstmals die Winde in der mittleren Atmosphäre des Jupiters direkt gemessen. Dies teilte die Europäische Südsternwarte (ESO) in einer Pressemitteilung mit.

Jupiter ist der grösste Planet in unserem Sonnensystem

Man kennt den grössten Planeten in unserem Sonnensystem mit seinen roten und weissen Bändern. Es sind Wolken aus wirbelndem Gas.

Diese können von Forschern genutzt werden, um die Winde rund um den Jupiter zu verfolgen. Dies berichtete «Raumfahrer.net».

Die Forscher haben zudem ein lebhaftes Leuchten entdeckt. Es handelt sich um ein Polarlicht, dass als Aurora bekannt ist. Laut den Forschern und Astronomen steht es in Verbindung mit den starken Winden in der oberen Atmosphäre des Jupiters. Das direkte Messen der Windmuster zwischen den Atmosphärenschichten war den Astronomen bisher leider nicht möglich.

Wolkenverfolgung nicht möglich

Weil es in einem Teil der Atmosphäre keine Wolken gibt, war das Messen der Windgeschwindigkeiten durch die Wolkenverfolgung nicht möglich. Doch ein Komet, der 1994 mit dem Jupiter kollidierte, konnte den Forschern aushelfen.

Beim Einschlag des Kometen entstanden neue Moleküle in der Stratosphäre. Diese Moleküle bewegen sich nun mit dem Wind und den Wolken. Nun konnte ein Team von Astronomen ein solches Molekül ausfindig machen und verfolgen. Dadurch konnten die Windgeschwindigkeiten direkt gemessen werden.

Starke Winde unter den Polarlichtern

Diese sind viel stärker als auf unserer Erde. Es wurden Geschwindigkeiten von bis zu 400 Metern pro Sekunde gemessen. Diese starken Winde befanden sich unter den Polarlichtern in der Nähe der Pole.

400 Meter pro Sekunde entsprechen rund 1450 Kilometern pro Stunde. Das ist mehr als dreimal so schnell wie die Windgeschwindigkeit, die in den stärksten Tornados der Welt gemessen wurde.

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