Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält es für «plausibel», dass die Omikron-Variante des Coronavirus, das Ende der Pandemie sein könnte.
Omikron Coronavirus
Kann Omikron die Pandemie mit dem Coronavirus beenden? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Europa-Chef der WHO sieht Omikron als ein mögliches Ende der Pandemie.
  • Zugleich mahnt Hans Kluge wegen möglicher weiterer Mutationen jedoch zur Vorsicht.

Es sind Worte, die Hoffnung machen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann sich ein Ende der Pandemie mit dem Coronavirus in Europa nach der derzeitigen Omikron-Welle vorstellen. Das sagte der Europa-Chef der WHO am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

«Es ist plausibel, dass die Region sich auf eine Endphase der Pandemie zu bewegt», wird Hans Kluge zitiert. Er führte aus, dass es nach der derzeitigen Omikron-Welle für einige Wochen und Monate eine globale Immunität geben werden. «Dank der Impfung oder weil die Menschen wegen einer Infektion immun sind. Hinzu kommen jahreszeitliche Effekte», so Kluge.

Hans Kluge Coronavirus
Hans Kluge ist der Europa-Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO). - Keystone

Man stelle sich darauf ein, dass es eine «Zeit der Ruhe geben wird», bevor Covid-19 gegen Ende 2022 zurückkommen könnte. «Die Pandemie kommt aber nicht unbedingt zurück», fasste Kluge seine Erwartungen zusammen.

«Müssen sehr vorsichtig sein»

Nach Einschätzung der WHO könnten sich bis März 60 Prozent aller Menschen im Grossraum Europa mit der Omikron-Variante infiziert haben. Omikron ist hochansteckend, löst aber bisherigen Studien zufolge in der Regel Erkrankungen mit einem milderen Verlauf aus als frühere Virusvarianten.

Gut zwei Jahre nach Pandemie-Beginn wird deshalb vermehrt die Hoffnung laut, dass sich Corona zu einer endemischen Infektion entwickelt. Etwa wie die Grippe, die dauerhaft und gehäuft in einer begrenzten Region oder in Teilen der Bevölkerung auftritt.

Glauben Sie, dass Omikron die Pandemie beendet?

Kluge sagte dazu der AFP: «Es wird viel über eine Endemie geredet, aber endemisch heisst, (...) dass es möglich ist vorherzusagen, was passieren wird.» Das Coronavirus Sars-CoV-2 habe «uns aber mehr als einmal überrascht, also müssen wir sehr vorsichtig sein».

Derzeit sinnvollste Strategie gegen Corona?

Kluge sprach auch über derzeit sinnvolle Strategien gegen Corona. Der Europa-Chef meinte: «Statt sich auf die Einschränkung der Ansteckungen zu konzentrieren, muss aktuell der Schutz besonders anfälliger Menschen im Vordergrund stehen.»

Die Lage müsse so stabilisiert werden, dass das Gesundheitssystem nicht mehr überfordert ist wegen Covid-19. Auf die Frage, ob eine vierte Impfdosis notwendig sei, um die Corona-Pandemie zu beenden, reagierte Kluge zurückhaltend. Fest stehe zumindest, dass die Immunität nach jeder Impfdosis ansteige.

Coronavirus
Die WHO wollte sich nicht dazu äussern, ob es eine vierte Impfdosis gegen das Coronavirus benötigen wird. - dpa

EU-Binnenmarktskommissar Thierry Breton sagte am Sonntag, die aktuellen Corona-Impfstoffe könnten an jede neue Virusvariante angepasst werden. Breton, in dessen Zuständigkeit auch die Impfstoffproduktion fällt, sagte dem französischen Fernsehsender LCI: «Wir werden besser in der Lage sein, uns zu wehren, auch gegen neue Varianten.»

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