Familien israelischer Geiseln demonstrieren vor Politiker-Wohnsitzen
Familien von Geiseln im Gazastreifen weiten ihre Proteste aus. Vor den Wohnsitzen von Politikern demonstrieren sie für Waffenruhe und einen Deal mit der Hamas.

Angehörige von Geiseln im Gazastreifen haben vor den Wohnsitzen israelischer Minister für eine Waffenruhe und einen Deal mit der Hamas über eine Freilassung der Entführten demonstriert. «Wir werden ein weiteres Hinauszögern nicht vergeben», hiess es in einer Mitteilung des Forums der Geiselfamilien.
«Hört auf das Volk: Beendet diesen Krieg und bringt alle heim.» Die Demonstranten versammelten sich vor den privaten Wohnsitzen von sechs Regierungsmitgliedern, darunter Verteidigungsminister israel Katz und Aussenminister Gideon Saar.
Führt Vermittlung zu Frieden?
Am Dienstag ist in israel erneut ein grosser landesweiter Protesttag geplant. Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte vergangenen Montag erklärt, sie habe einem neuen Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe zugestimmt.
Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um eine angepasste Fassung eines zuvor bereits verhandelten Vorschlags des US-Sondergesandten Steve Witkoff. Dieser sieht eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen.
Insgesamt werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, nur noch 20 davon am Leben. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen Plan zur Einnahme Gazas bereits gebilligt, gleichzeitig aber neue Verhandlungen mit der Hamas in Aussicht gestellt.