Der Kampf gegen das Coronavirus führt weltweit zu teils abstrusen Ideen. Einige setzen auf uralte Traditionen, andere auf fragwürdige Praktiken. Fünf Beispiele.
Coronavirus Ureinwohner
Auch Ureinwohner im Amazonas-Gebiet sind dieser Tage mit Mundschutz unterwegs. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Suche nach einem Heilmittel gegen das Coronavirus dauert an.
  • Neben der Wissenschaft wollen traditionelle und alternative Medizin das Virus bekämpfen.
  • Fünf Beispiele von alternativen bis kuriosen Heilmitteln, die vor Corona schützen sollen.
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Im Kampf gegen das Coronavirus sind gute Ideen gefragt. Doch weltweit beschreiten einige Menschen dabei unkonventionelle Wege: von alternativen und skurrilen bis zu absurden oder gar gefährlichen Heilmitteln. Hier sind fünf Beispiele.

1. Gesundheitsdrink «Covid Organics»

Der Präsident der Afrika vorgelagerten Gewürzinsel Madagaskar stellte jüngst einen «Covid Organics» genannten Gesundheitsdrink vor. Das auf Basis der heimischen Artemis-Pflanze hergestellte Getränk soll nach seinen Worten die Immunität stärken und vor dem Virus schützen.

Madagaskar corona
Madagaskars Präsident mit seinem «Covid Organics»-Drink. Mittlerweile haben auch andere afrikanische Staaten kistenweise Gesundheitssaft beim Inselstaat bestellt. - AFP

Der Trank wurde an Schülerinnen und Schüler im Land verteilt. Allerdings warnte unter anderem der Leiter der medizinischen Akademie der Insel, der wissenschaftliche Erfolg des Trunks sei nicht nachgewiesen.

2. Staatsoberhäupte mit kuriosen Vorschlägen

Manche lehnen sich bei Vorschlägen zu Do-it-yourself-Heilmitteln ziemlich weit aus dem Fenster. In Nepal etwa empfahl der Premierminister Khadga Prasad Sharma Oli, dass man sich vor dem Coronavirus ganz einfach schützen könne. Man solle dafür heisses Wasser trinken und Dampf-Therapie machen. Das Video ging viral.

Coronavirus donald trump
US-Präsident Donald Trump hatte an einer Pressekonferenz eigene kuriose Vorschläge gemacht, wie man das Coronavirus bekämpfen könne. Später gab er an, das sei «sarkastisch» gemeint gewesen. - sda - KEYSTONE/AP/Evan Vucci

Auch Donald Trump liess die Öffentlichkeit an einigen ungewöhnlichen Ideen teilhaben: Der Präsident der USA ermunterte bei einer Pressekonferenz Forscher dazu, Möglichkeiten zu prüfen, Menschen Desinfektionsmittel zu spritzen. Ausserdem sinnierte er über Optionen, starkes Licht «in den Körper» zu bringen, um Corona-Infektionen zu behandeln. Später betonte er, dies sei nur «Sarkasmus» gewesen.

3. Hype um Hausmittelchen gegen Coronavirus

In Indonesien ist seit Beginn der Covid-Krise die Nachfrage nach rotem Ingwer gestiegen, der das Immunsystem besonders stärken soll. Dadurch schossen die Preise in die Höhe. Ähnlich war das auf Sri Lanka bei Kurkuma-Pulver. Daraufhin setzte die Regierung dort eine Preisobergrenze fest.

Ingwertee
Mit Ingwertee und Mandarinen bewirtete der Buddhist den vermissten Mann. (Symbolbild) - Depositphotos

4. Traditionelle Medizin

In Indien verkündete das Ayurveda-Ministerium bereits kurz nach dem Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle, dass traditionelle Medizin gegen Covid-19 helfen könnte. Nach Kritik ruderte die Regierung aber zurück. Das gleiche Ministerium behauptete zunächst auch, dass Prinz Charles durch eine Ayurveda-Behandlung von Covid-19 geheilt worden sei. Das Büro des britischen Royals dementierte dies aber entschieden.

corona indien
Coronavirus: eine indische Doktorin mit einem homöopathischen Corona-Heilmittel. - keystone

In Venezuela gab es einen ähnlichen Vorschlag von Nicolás Maduro: Der Präsident empfahl zunächst auf Twitter eine einheimische Kräutermischung als Heilmittel gegen das Coronavirus. Der Post wurde inzwischen aber wieder gelöscht.

Chinas Präsident Xi Jinping sagte, 90 Prozent der wieder genesenen Corona-Patienten hätten auch traditionelle chinesische Medizin erhalten. Bolivien ging sogar so weit, dass in Städten Dampfkabinen aufgestellt wurden, um einen traditionellen Dampf aus Eukalyptus und Kamille einzuatmen.

5. Hilfe von oben

Wenn all das nicht gegen Covid-19 wirkt, hilft aus Sicht des Präsidenten Tansanias vor allem eins: beten.

«Es macht keinen Sinn, Kirchen oder Moscheen zu schliessen. Es sind die einzigen Orte, an denen wir Gott um Vergebung bitten können. Wir sollten weiterhin beten, damit Gott uns vor diesem Unheil bewahren kann», sagte Magufuli jüngst.

John Magufuli
John Magufuli (r), mit dem britischen Thronfolger Prinz William. Gemäss dem Präsidenten von Tansania ist die Welt vor allem auf Hilfe von oben angewiesen. - dpa

Auch andere Länder wie Kenia riefen wegen der Corona-Krise einen nationalen Tag des Betens aus; die Bürger wurden aber gebeten, diesen zu Hause zu begehen.

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