Grüner Politiker nervt sich über Werbung für Elektro-Autos
Stadtbild-Zoff in Zürich: Ein BMW kommt auf Tramgleisen dahergefahren. Gemeinderat Knauss regt sich auf – denn das beworbene E-Auto sei überdimensioniert.

Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich wirbt ein VBZ-Tram grossflächig für ein BMW-Auto.
- Der Grüne Markus Knauss regt sich heftig auf und will ein Verbot.
- Das überdimensionierte Modell iX3 konterkariere die Klimaziele.
Dieser TV-Beitrag hat Knallpotenzial. «Die spinnen einfach!», sagt Grünen-Politiker Markus Knauss ins «TeleZüri»-Mikrofon.
Er meint die Verkehrsbetriebe Zürich. Es sei ein «Affront!» und er wünsche sich Verbote des Stadtrats. Was ist passiert?
Seit mehr als 10 Jahren kann man in Zürich ein VBZ-Tram grossflächig mit seiner Werbung einkleiden. Auch im Innern darf man Werbung zeigen.
Ein kostenintensiver Spass: 190’000 Franken bezahlt man, damit ein VBZ-Tram drei Monate lang die eigene Werbung durch Zürich fährt.
Ein BMW-Tram in Zürich
Im Moment werben sieben VBZ-Trams grossflächig für Unternehmen. Seit Kurzem auch eins für den deutschen Autobauer BMW, der einen Monat lang ein Tram gebucht hat.
BMW macht Werbung für den Elektro-SUV iX3. Der Zankapfel ist also kein Billig-Flugangebot oder kein Auto mit 8-Liter-Hubraum und einem 16-Zylinder-Motor: Es geht um Elektromobilität.
Aber Markus Knauss sagt zu «TeleZüri»: Das Tram als Werbefläche für ein Auto – Das widerspreche den Klimazielen der Stadt.
Werbung gegen die Klimaziele
«Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir weniger Autoverkehr in dieser Stadt. Und eine städtische Dienstabteilung wie die VBZ müsste diese Ziele unterstützen und nicht das Gegenteil davon machen.»
Knauss fährt fort: «Es ist ein solcher Affront! Ich gehe davon aus, dass der Stadtrat die VBZ dazu bringen wird, die Werberichtlinien zu überarbeiten. Dass solch eine Werbung in Zukunft nicht mehr möglich ist.»
Überdimensionierte Batterie
Nau.ch fragt direkt bei Markus Knauss nach, warum ihm die Werbung für den E-BMW gegen den Strich geht.
Der Grünen-Politiker antwortet, beim beworbenen Modell iX3 handele es sich um einen Personenwagen mit sehr hoher Reichweite.
«Das heisst, die Batterie ist entsprechend überdimensioniert. Nach Genf und zurück mit einer Batterieladung», so Knauss, der seit 1998 im Gemeinderat ist.
«Ebenfalls kann dieser BMW bis 210 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen. In der Stadt Zürich liegen die Höchstgeschwindigkeiten bei 20 bis 50 km/h.»
Überhaupt nicht verbrauchsarm
Knauss fährt fort: «Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es kleinere und verbrauchsärmere Fahrzeuge.»
Und: «Mit Fahrzeugen, die auf maximale Leistung getrimmt, überschwer und extrem ressourcenintensiv sind, lassen sich die Klimaziele nie erreichen», so Knauss.
Da ändere ein Elektroantrieb nichts. «Und dass eine Dienstabteilung der Stadt Zürich mit dieser Werbung die städtischen Klimaziele konterkariert, ist wirklich ein Affront.»












