Bilder des Coronavirus beeinflussen die Einschätzung der Gefahr

Keystone-SDA
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Spanien,

Kolorierte und dreidimensionale Bilder der Coronavirus sind weniger furchteinflössend als schwarzweisse Mikroskop-Aufnahmen. So eine Studie aus Barcelona.

Die Darstellung des Corona-Virus beeinflusst die Wahrnehmung der Corona-Situation. - sda - Andreu-Sánchez et al., 2021, Plos One

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie das Corona-Virus grafisch dargestellt wird, beeinflusst, die Einschätzung des Virus.
  • Schwarzweisse Bilder lösen mehr Furcht aus und die Ansteckungsgefahr scheint grösser.

Je ansprechender eine bildliche Darstellung des Coronavirus ausfällt, desto weniger furchteinflössend und ansteckend wird der Erreger empfunden. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Autonomen Universität von Barcelona. Hingegen wird das Virus als ansteckender empfunden, wenn es als Schwarz-Weiss-Foto abgebildet wird, schreiben die Forscher im Wissenschaftsmagazin «Plos One».

Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler umfangreiche Fragebögen aus. Diese wurden von 333 anonymen Teilnehmerinnen und Teilnehmer online zwischen April und Mai 2020 ausgefüllt. Es beteiligten sich in etwa gleich viele Frauen wie Männer, und die meisten von ihnen hatten eine akademische Ausbildung.

Der Studie zufolge wurden seit Pandemie-Beginn vorwiegend bearbeitete und kolorierte Fotos sowie dreidimensionale Illustrationen des Coronavirus in den Medien wahrgenommen. Diese hätten die Teilnehmenden als «schön» empfunden. Zugleich sei solchen Darstellungen jedoch kaum ein wissenschaftlicher Wert beigemessen worden. Weiterhin sei das Virus als weniger ansteckend und gefährlich eingeschätzt worden.

Mikroskop-Bilder scheinen wissenschaftlicher

Echte Fotos des Virus, die nur mit einem Elektronenmikroskop möglich sind, seien anders als die «schönen» Abbildungen schwarz-weiss und zweidimensional. Diese seien von den Befragten aber als wissenschaftlicher eingeschätzt worden. Dem Coronavirus sei auch eine höhere Ansteckungsgefahr beigemessen worden.

Die Autoren plädieren wegen dieser Ergebnisse dafür, die Art der Darstellung gefährlicher Viren durch Wissenschaft und Medien zu überdenken. Dies scheine aufgrund der Bedeutung der Bürger und ihrer Reaktion für die Bekämpfung einer Pandemie von hoher Wichtigkeit zu sein.

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