Wladimir Putin – Experte: Darum geht Drohnen-Plan nicht auf
Mehrere europäische Länder sind derzeit von Drohnensichtungen betroffen. Ein Experte erklärt, warum die Strategie von Wladimir Putin nicht aufgeht.

Das Wichtigste in Kürze
- In mehreren Ländern Europas werden derzeit Drohnenüberflüge gesichtet.
- Experten sehen darin Putins Versuch, Angst und Spaltung zu bewirken.
- Ein Ex-Militärstratege ist sich jedoch sicher: Der Plan des Kreml wird nicht aufgehen.
Drohnenüberflüge und Luftraumverletzungen in mehreren Ländern Europas sorgen derzeit für Unruhe. Was sicherheitspolitisch so alarmierend ist, dass die Nato reagiert, scheint für Kreml-Chef Wladimir Putin lediglich ein geopolitischer Testlauf zu sein.
Der jüngste Vorfall am Münchner Flughafen vergangenes Wochenende hinterlässt ein mulmiges Gefühl – auch in der Schweiz. Müssen wir uns auch hierzulande auf ähnliche Szenarien einstellen?
Dass die mutmassliche Drohnen-Strategie des Kreml darauf abzielt, Angst und Unsicherheit im Westen zu säen, gilt inzwischen als offenes Geheimnis. Kreml-Boss Wladimir Putin scheint bewusst den Rahmen des Erlaubten auszuloten.
Zusammenhalt statt Spaltung
Neuen Zündstoff bringt nun die Einschätzung des australischen Ex-Generals und Militärstrategen Mick Ryan. Er glaubt: Wladimir Putins Kalkül geht nicht auf.
In seinem Blog «Futura Doctrina» erklärt Ryan, die Übergriffe könnten im Gegenteil Europas Geschlossenheit stärken.
Statt den Westen zu spalten, dürfte der wachsende Druck zu engerer Abstimmung führen. Und «zu einer stärkeren Entschlossenheit», die Verteidigungsausgaben zu erhöhen und mehr gegen russische Aggression zu unternehmen.
Will heissen: Statt einer Spaltung könnte ironischerweise genau das entstehen, was der Kreml-Boss verhindern möchte: eine sicherheitspolitisch geschlossene Front.
Wladimir Putin «ist ein miserabler Stratege»
Ryan hält Wladimir Putins Vorgehen für ein Relikt aus der Vergangenheit. Moskau stütze sich auf alte Annahmen über Europas Reaktionen.
«Putin hat in diesem Krieg unter Beweis gestellt, dass er ein miserabler Stratege ist», präzisiert der Ex-General.
Die ungleichmässige Verteilung der Drohnenüberflüge dürften laut Ryan bewusst gewählt sein, um die EU zu spalten.
Tatsächlich scheint die Dringlichkeit der Bedrohung von Land zu Land verschieden eingeschätzt zu werden. Während osteuropäische Staaten Alarm schlagen, wirken westeuropäische Länder vergleichsweise gelassen.
«Dies ist wahrscheinlich russische Absicht …», meint Ryan. Er vermutet: Putin nimmt gezielt sowohl Länder ins Visier, von denen er heftigere Reaktionen erwartet, als auch solche, die es entspannter nehmen.
Laut Ryan dürfte er hoffen, dass diese unterschiedlichen Reaktionen die EU spalten. Aber eben – die Strategie scheint das Gegenteil zu bewirken, glaubt der Experte.