Wladimir Putin: Das kaufen die Europäer bei ihm ein
Trotz Sanktionen kaufen EU-Länder noch bei Wladimir Putin ein. Die Russland-Importe gingen zwar zurück, aber es wird noch immer munter weiter gehandelt.

Das Wichtigste in Kürze
- Trotz Sanktionen handeln EU-Länder noch immer mit Russland.
- Importiert wird Gas und Öl, aber auch Düngemittel, Stahl und Nickel.
- Trump fordert seine Nato-Verbündeten dazu auf, den Kauf von russischem Öl einzustellen.
Seit über drei Jahren tobt der Ukraine-Krieg. Um Druck auf Wladimir Putin auszuüben, hat die Europäische Union ganze 18 Sanktionspakete gegen Russland verhängt.
Und das 19. Paket ist bereits in Vorbereitung. Trotz der zahlreichen Sanktionen bleibt der Handel zwischen Russland und den EU-Ländern bestehen.
EU-Länder kaufen für 8,1 Milliarden Franken bei Wladimir Putin ein
Daten des Instituts für deutsche Wirtschaft (IW) zeigen: Im ersten Quartal 2025 haben EU-Mitgliedsstaaten Waren im Wert von umgerechnet rund 8,1 Milliarden Franken aus Russland importiert. Dies berichtet «Bild».
Im Vergleich dazu sei dieser Wert im ersten Quartal 2021 bei rund 28,5 Milliarden Franken gelegen. Und im gleichen Zeitraum des Jahres 2022 seien es sogar 58.8 Milliarden Franken gewesen.
«Der Grund waren die stark gestiegenen Preise für Öl und Gas», erklärt Samina Sultan vom IW der Zeitung.
Mittlerweile würden viele EU-Länder keine fossilen Brennstoffe mehr aus Russland beziehen. Aber eben nicht alle: Ausnahmen seien etwa Ungarn, Slowakei, Frankreich und Spanien, so «Bild». Im ersten Quartal 2025 hätten die Erdgasimporte in die EU rund 4,1 Milliarden Franken betragen.
Der Handelswert für Erdöl lag bei umgerechnet 1,3 Milliarden Franken. Gas und Öl gehörten also immer noch zu den fünf am meisten importierten Waren, so die Zeitung.
Was sonst noch importiert wird: Düngemittel, Stahl und Nickel
Düngemittel seien bisher nicht mit Sanktionen oder Zöllen belegt worden. Daher sei der Anteil der Einfuhren nahezu konstant geblieben. Im ersten Quartal 2025 seien aus den EU-Ländern rund 514 Millionen Franken nach Russland für Düngemittel geflossen.
Eisen und Stahl wurden im Wert von etwa 678 Millionen Franken importiert. Hauptsächlich von Italien, Belgien und Tschechien. Die Nickelimporte würden sich hingegen auf einen Wert von rund 244 Millionen Franken belaufen.
Aber auch Russland kauft munter in der EU ein. Im ersten Quartal des Jahres seien Waren im Wert von etwa 7,3 Milliarden Franken nach Russland exportiert worden. Vor allem Maschinen und pharmazeutische Produkte, wie «Bild» schreibt.
Donald Trump droht Wladimir Putin mit Sanktionen
US-Präsident Donald Trump scheint langsam die Geduld mit Wladimir Putin zu verlieren. Aber eben auch mit seinen NATO-Verbündeten, die weiterhin russisches Öl kaufen. Er drohte letzte Woche mit «grossen» Sanktionen gegen Russland.
Voraussetzung für die Sanktionen sei aber, dass alle NATO-Staaten geschlossen handeln und zudem den Kauf von russischem Öl einstellen würden.
«Ich bin bereit, zu starten, wenn ihr es seid. Sagt einfach, wann?», so Trump. Der Kauf von russischem Öl sei schockierend und er schwäche die Verhandlungspositionen aller Partner.
Zudem fordert er, dass alle NATO-Staaten hohe Zölle auf chinesische Importe erheben, um Wladimir Putin weiter unter Druck zu setzen. Denn: China ist der wichtigste Handelspartner Russlands.