Armee stärkt Drohnen-Abwehr bei militärischen Infrastrukturen
Mobile Abwehranlagen sollen militärische Infrastruktur und Fahrzeuge sichern. Auch zivile Behörden können im Ernstfall darauf zurückgreifen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Armee beschafft neue Systeme zum Schutz vor feindlichen Minidrohnen.
- Diese sollen auch zivilen Behörden bei Bedarf zur Verfügung stehen.
- Armasuisse schloss Rahmenverträge über 108 Millionen Franken mit drei Anbietern.
Die Schweizer Armee verstärkt den Schutz ihrer Truppen und Infrastrukturen gegen feindliche Minidrohnen.
Nach erfolgreichen Feldversuchen hat sie das Bundesamt für Rüstung Armasuisse mit der Beschaffung mobiler Abwehrsysteme beauftragt. Das geht aus einer Mitteilung vom Freitag hervor.
Die neuen Systeme sollen nicht nur militärische Einrichtungen absichern, sondern bei Bedarf auch in subsidiären Einsätzen zugunsten ziviler Behörden eingesetzt werden.
Bedrohung durch Mikro- und Minidrohnen wächst
Minidrohnen würden bereits heute eine wichtige Rolle in der Armee spielen, vor allem zur Aufklärung und Überwachung, schreibt die Armee. Gleichzeitig steige die Bedrohung durch gegnerische Drohnen der Kategorien Mikro und Mini.
Das Kompetenzzentrum Drohnen und Robotik Verteidigung entwickelt deshalb Verfahren, um Truppen, Fahrzeuge und Infrastruktur zuverlässig zu schützen.
Das Einladungsverfahren für die Beschaffung läuft, als nächster Schritt folgt die Typenwahl. Ziel ist eine rasche Einführung der Systeme.
Einsatz von Minidrohnen seit 2019
Parallel dazu hat Armasuisse mit drei Anbietern Rahmenverträge über rund 108 Millionen Franken abgeschlossen.
Damit könnten Armee und weitere Bundesstellen künftig flexibel modernste Drohnentechnologie beschaffen, heisst es weiter. Ein Schritt, um den Risiken kurzer Produktlebenszyklen und raschem technologischem Fortschritt zu begegnen.
Seit 2019 setzt die Armee Minidrohnen auch zu Ausbildungs- und Erkundungszwecken ein. Mit den neuen Verträgen können nun weitere Verbände mit aktueller Technologie ausgerüstet werden.