Vatikan legt 20-Punkte-Plan für faire Impfstrategien vor
Der Vatikan will zu Entscheidungen in der Coronakrise beitragen. Er fordert von den Regierungen eine gerechte Verteilung der Impfdosen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Vatikan fordert von den Regierungen eine gerechte Verteilung der Impfdosen.
- In der veröffentlichten Note wurde erklärt, der Impfstoff sei «moralisch vertretbar».
Der Vatikan hat in einem 20-Punkte-Papier Pläne und Vorschläge für den weltweiten Ablauf der Corona-Impfkampagnen veröffentlicht. Der Heilige Stuhl will damit zu Entscheidungen in der Corona-Krise beitragen.
Sofortiges Handeln als Reaktion auf die Pandemie sei unerlässlich für die weltweite «Heilung», hiess es in der Note, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Kirche forderte darin von den Regierungen der Welt eine gerechte Verteilung der Impfdosen, da ansonsten Ungerechtigkeit entstünde.
Impfung ist «moralisch vertretbar»
Die Covid-19-Kommission des Vatikan und die päpstliche Akademie des Lebens erklärten weiter, dass der Impfstoff moralisch vertretbar sei. Für seine Entwicklung hatten manche Firmen geklonte Zellen abgetriebener Föten verwendet. Da sich aber Menschen in einigen Ländern nicht aussuchen können, welches Präparat sie bekommen möchten, sei eine Impfung moralisch in Ordnung.
Covid-19-Kommission soll Impfstrategien beobachten
Das Dokument führte ausserdem sechs Richtlinien für die von Papst Franziskus gegründete Covid-19-Kommission auf. Die Kirche will danach ihre Stimme nutzen, um weltweit vor allem für die Verletzlichen die «Qualität an Impfstoffen und Behandlungen» sicherzustellen.
Die Kommission soll ausserdem Zugang zu wissenschaftlichen Informationen erhalten und die Impfstrategien beobachten dürfen. Die Kirchen vor Ort sollen bei ihren Initiativen für das Impfen unterstützt werden. Ausserdem will die Kommission unter anderem mit Gesundheitsorganisationen zusammenarbeiten, um zur Planung und Ausführung der Impfverabreichungen beitragen zu können.