Die Berichterstattung über die laufende Corona-Impfkampagne wird in Ungarn künftig eingeschränkt. Die Medien würden die Impftätigkeit stören, so die Begründung.
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Ungarn schränkt die Berichterstattung über die laufende Impfkampagne gegen das Coronavirus ein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ungarn schränkt die Berichterstattung über die laufende Corona-Impfkampagne ein.
  • Künftig darf nur noch die staatliche Medienholding MTVA an Impflokalitäten filmen.
  • Grund für diese Massnahme sei, dass die Medien die Impftätigkeit stören würden.

Ungarn schränkt die journalistische Berichterstattung über die laufende Impfkampagne gegen das Coronavirus ein. Nur noch die staatliche, regierungsnahe Medienholding MTVA dürfe in den Krankenhäusern und Arztpraxen, in denen geimpft wird, filmen und fotografieren. Das heisst es in einem am Sonntag in Budapest bekannt gewordenen internen Rundbrief der Krankenhaus-Aufsichtsbehörde. MTVA dürfe die Bilder und Videos aber anderen Journalisten kostenlos zur Verfügung stellen.

Ungarn: Medien «stören» Impftätigkeit

Die Oppositionspolitikerin Krisztina Baranyi, parteilose Bezirksbürgermeisterin in Budapest, hatte den Rundbrief bei Facebook veröffentlicht. Darin begründet die Behörde die Zutrittsbegrenzung für Medien damit, dass diese die Impftätigkeit stören würden.

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Den Behörden zufolge stören die Medien die Impftätigkeit in Ungarn. - dpa

Diese Einschränkung erlebte bereits am Sonntag ein Journalist in der südwestungarischen Stadt Nagykanizsa. Er wollte sich selbst fotografieren lassen, während er geimpft wurde. Dies wurde ihm aber unter Berufung auf die Neuregelung verboten, wie das regierungsfreundliche Nachrichtenportal «index.hu» berichtete.

Ungarns rechtsnationale Regierung hat die staatlichen und die meisten privaten Medien mit wirtschaftlichem und behördlichem Druck auf Regierungskurs gebracht. Wegen dieser restriktiven Medienpolitik steht Ministerpräsident Viktor Orban international in der Kritik.

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