Die Wagner-Truppe hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin ihren angekündigten Abzug aus der im Ukraine-Krieg eroberten Stadt Bachmut fast abgeschlossen.
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Kämpfer der Söldnerarmee Wagner schwenken in Bachmut die russische Flagge. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wagner-Truppe ist nach eigenen Angaben aus Bachmut abgezogen.
  • Man habe die Stadt der Armee übergeben, so Jewgeni Prigoschin.
  • Seine Kämpfer bleiben aber im Gebiet Donezk stationiert.

99 Prozent der Einheiten hätten die Stadt verlassen, teilte Prigoschin am Freitagabend mit. «Alle Positionen sind in der entsprechenden Ordnung dem (russischen) Verteidigungsministerium übergeben worden.» Es sei alles geklärt, sagte Prigoschin, der den Abzug für Anfang Juni angekündigt hatte.

Bleiben sollen nach früheren Angaben nur zwei Wagner-Leute. Diese sollen die reguläre russische Armee bei ihrer Kontrolle der Stadt im Gebiet Donezk unterstützen. Es habe auch keine «Provokationen» mehr seitens der ukrainischen Streitkräfte gegeben, sagte Prigoschin.

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Prigoschin hatte in der Vergangenheit mehrfach das russische Verteidigungsministerium für die hohen Verluste seiner Söldnertruppe in Bachmut verantwortlich gemacht. Foto: Uncredited/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung. - Uncredited/AP/dpa/Archiv

Am Vortag hatte der Wagner-Chef erklärt, seine Truppen würden zwar von der Gefechtslinie abgezogen, blieben aber weiter in Donezk stationiert. Wie weit der Positionswechsel tatsächlich vorangeschritten ist, liess sich unabhängig zunächst nicht überprüfen.

Kiew gibt Bachmut im Ukraine-Krieg auf

Der ukrainische Heereskommandeur Olexander Syrskyj teilte am Donnerstag mit, seine Armee habe die Kämpfe an den Flanken von Bachmut eingestellt. Sie sollen andere Aufgaben im Ukraine-Krieg übernehmen. Offiziell aufgegeben hat die Ukraine Bachmut aber nicht. Das Land will im Zuge einer grossen Gegenoffensive seine Gebiete von der russischen Besatzung befreien.

Um Bachmut war im Ukraine-Krieg monatelang erbittert und verlustreich gekämpft worden. Die Stadt zählte einst 70'000 Einwohner, ist jetzt jedoch völlig zerstört. Im Kampf darum traten zudem in den vergangenen Wochen heftige Machtkämpfe innerhalb der russischen Militärführung zutage. So warf Prigoschin immer wieder Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, seine Kämpfer nicht ausreichend mit Munition zu versorgen.

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