In Russland laufen über zehn Verfahren wegen Diffamierung der Armee. Wer den Ukraine-Krieg als solchen bezeichnet, kann zu langer Haft verurteilt werden.
Ukraine-Krieg
Zwei Polizisten nehmen eine Frau während einer Demonstration in Moskau gegen den Ukraine-Krieg. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland geht weiter gegen Personen vor, die die Armee diffamieren.
  • Mehr als zehn Strafverfahren laufen deswegen bereits.
  • Personen, die den Krieg als solchen bezeichnen, drohen lange Haftstrafen.

Russlands oberste Ermittlungsbehörde führt bereits mehr als zehn Strafverfahren wegen angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte. Das sagte Behördenchef Alexander Bastrykin am Freitag der Agentur Tass in Moskau. Er nannte es sehr angemessen, dass die strafrechtliche Verantwortung verschärft worden sei. Die strengen Strafen sollten «unrichtige Informationen und deren negativen Einfluss auf ein breites Publikum minimieren».

Im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Ukraine hat Russland Strafen von bis zu 15 Jahren Haft eingeführt für Aussagen, die nicht der offiziellen Sprachregelung zum Einsatz der Armee folgen oder angeblich die Streitkräfte diffamieren.

Ukraine Krieg
Das Resultat der «militärische Spezialoperation»: Ein Mann geht über die Trümmer eines im Ukraine-Krieg zerstörten Hauses. - Keystone

Der Krieg muss in Russland als «militärische Spezialoperation» bezeichnet werden. Auf den Strassen nimmt die Polizei Demonstranten mit Plakaten «Nein zum Krieg» fest. Nach Einschätzung von Bürgerrechtlern soll jeder Protest gegen den Krieg erstickt werden.

Bastrykin sah die neue Gesetzgebung auch als Mittel zur Verteidigung gegen das, was er einen «westlichen Informationskrieg gegen Russland» nannte. Seine Behörde sammele auch Drohungen ukrainischer Amtsträger und Aufrufe zur Gewalt gegen russische Bürger. Auf Befehl von Präsident Wladimir Putin sind russische Truppen am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert.

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