Russland braucht für den Ukraine-Krieg neues Personal. Eine Rekrutierungskampagne sei aber nur ein Deckmantel, vermutet man in Grossbritannien.
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Kreml-Chef Wladimir Putin. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland will offenbar 400'000 Freiwillige für die Armee anwerben.
  • Nach britischer Einschätzung ist die Kampagne ein Deckmantel für neue Zwangseinziehungen.
  • Es sei «höchst unwahrscheinlich, dass die Kampagne 400'000 echte Freiwillige anzieht».

Eine geplante Rekrutierungskampagne in Russland von Freiwilligen für den Ukraine-Krieg ist nach britischer Einschätzung nur ein Deckmantel für neue Zwangseinziehungen.

«Es besteht die realistische Möglichkeit, dass diese Unterscheidung in der Praxis verwischt und dass regionale Behörden versuchen werden, die ihnen zugewiesenen Einstellungsziele zu erreichen, indem sie Männer zum Beitritt zwingen», teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Russischen Medien zufolge sollen 400'000 Freiwillige angeworben werden.

Das angebliche «Freiwilligenmodell» solle Unzufriedenheit im Land möglichst minimieren, so das britische Ministerium. «Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Kampagne 400'000 echte Freiwillige anzieht.» Notwendig sei im Ukraine-Krieg zudem nicht nur frisches Personal. «Russland benötigt mehr Munition und Rüstungsgüter, als es derzeit zur Verfügung hat», hiess es weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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