Ukraine-Krieg: Russische Eltern sollen Schul-Propaganda boykottieren
Gestern ging der Schulbetrieb in Russland los. Ein neues Fach soll «wichtige Themen» vermitteln. Jetzt werden Eltern vor Propaganda zum Ukraine-Krieg gewarnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Russische Kinder sollen im neuen Schuljahr über den Ukraine-Krieg unterrichtet werden.
- Kritiker befürchten, dass ein neues Schulfach zur Propaganda-Klasse wird.
- So ist etwa von einer «Heimholung» der ukrainischen Bevölkerung die Rede.
Seit Donnerstag läuft in Russland das neue Schuljahr an. Für die Schüler bringt das gemäss der unabhängigen russischen News-Webseite «The Insider» eine Neuerung mit sich: In einem neuen Schulfach sollen «wichtige Themen» vermittelt werden.

Mit welchen Themen sich das neue Fach befassen soll, bleibt dabei aber im Dunkeln. Kritiker befürchten nun, dass der Unterricht als Propaganda zum Ukraine-Krieg dient. So sollen auch Zehnjährige über die «spezielle Militär-Operation» in der Ukraine unterrichtet werden.

Gemäss der staatsfernen Lehrer-Organisation «Teachers' Alliance» sollen in dem neuen Fach «Werte der russischen Gesellschaft» vermittelt werden. Darunter falle auch, dass man für sein Heimatland im russischen Militär kämpfen müsse.
Propaganda über den Ukraine-Krieg?
Insbesondere die Zusammenhänge rund um die russische Invasion in der Ukraine sollen verfälscht werden, so der Bericht. Demnach würde den Schülern vermittelt, dass die ukrainische Bevölkerung nach Russland «heimgeholt» werde.
Die Lehrer-Vereinigung ruft die Eltern deshalb zum Boykott des Unterrichtsfaches auf. «Viele Direktoren lügen die Eltern aus Angst vor ihren Vorgesetzten an, dass die Teilnahme verpflichtend sei. Sie müssen ihre Kinder nicht in diese Klassen schicken», so der Aufruf.